Hamburg. Die Furcht vor der Inflation treibt die Immobilienpreise nach oben – insbesondere im Umland. Wo der Anstieg am stärksten ist.
Im zweiten Corona-Jahr sind die Immobilienpreise deutlich stärker gestiegen als 2020. Hamburg bleibt mit einem Anstieg von 13,4 Prozent für Eigentumswohnungen aus dem Bestand nur knapp unter dem bundesweiten Durchschnittswert, wie aus einer neuen Studie der Postbank und des Hamburger WeltWirtschaftsInstituts hervorgeht.
Demnach verteuerten sich Eigentumswohnungen in 98 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte – im Schnitt um 14,9 Prozent. 2020 hatte das Plus nur 9,6 Prozent betragen. Von den sieben größten Metropolen fällt der Preisanstieg in Hamburg nach Düsseldorf am zweithöchsten aus.
"Rekorde auf dem Immobilienmarkt" in Hamburg
Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die Preise für Eigentumswohnungen in den sieben größten deutschen Städten im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozent.
„Die neuen Rekorde auf dem Immobilienmarkt werden von der Angst vor einer Zinserhöhung sowie steigender Inflation begünstigt. Viele Deutsche flüchten sich in Betongold und schließen dabei zunehmend die Städte in zweiter Reihe mit ein, nachdem Metropolen wie München bereits als überbewertet gelten“, sagt Eva Grunwald, Leiterin des Immobiliengeschäfts der Postbank. „Die Corona-Pandemie hat den Wunsch nach dem eigenen Zuhause nur noch bestärkt und den Suchradius erweitert.“
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Immobilienpreise steigen stärker im Hamburger Umland
Tatsächlich steigen die Preise für Eigentumswohnungen in den Hamburger Umland-Kreisen noch viel stärker als in der Hansestadt selbst. So verzeichnen die Kreise Herzogtum-Lauenburg, Pinneberg, Segeberg, Harburg und Stade Preissteigerungen von rund 20 Prozent bei gebrauchten Eigentumswohnungen.
Während aber in Hamburg für einen Quadratmeter Wohnfläche im Schnitt 6490 Euro bezahlt werden müssen, liegen die Quadratmeterpreise im Umland zwischen 3415 (Kreis Pinneberg) und 2931 Euro (Landkreis Stade) immer noch deutlich darunter. Der Landkreis Lüneburg verzeichnet sogar einen Preisanstieg von 26 Prozent auf 3404 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Ein Plus von mehr als 30 Prozent auf 3767 Euro pro Quadratmeter gab es im Kreis Plön.
Laut einer Umfrage des Immobilienportals Homeday hat für 69 Prozent der Immobilienkäufer die Bedeutung einer „Immobilie im Grünen“ seit Ausbruch der Pandemie weiter zugenommen. 66 Prozent der Befragten favorisieren ein zusätzliches Arbeitszimmer bei der Immobiliensuche. „Die Deutschen akzeptieren nun längere Pendelstrecken im Tausch für mehr Grün und mehr Fläche“, sagt Steffen Wicker, Vorstandschef von Homeday.