Hamburg. Der Hamburger Anbieter von Modeschmuck erhält staatliche Hilfen von 20 Millionen Euro und profitiert von offenen Geschäften.
Für Bijou Brigitte zahlt sich das Ende der Zwangspausen im Handel deutlich aus: Dank wieder offener Läden und staatlicher Unterstützung hat der Hamburger Modeschmuck-Händler im vergangenen Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand 2021 ein Konzernergebnis nach Steuern von 16,2 Millionen Euro, wie die Bijou Brigitte modische Accessoires AG am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen berichtete.
Das Unternehmen mit Verwaltung in Poppenbüttel war 2020 von der Corona-Krise hart getroffen worden: Der Umsatz brach um fast 39 Prozent auf knapp 205 Millionen Euro ein. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von rund 31 Millionen Euro, nach einem Überschuss von 25,4 Millionen Euro 2019.
Einzelhandel Hamburg: Bijou Brigitte macht wieder Gewinn
Die leeren Innenstädte belasteten Bijou Brigitte besonders stark, denn der Anbieter sieht sich als Begleitgeschäft zur Mode, profitiert von den Frequenzen in belebten Einkaufsmeilen und ist ausschließlich in teuren 1a-Lagen vertreten. Als die Menschen wegen Homeoffice und ausbleibenden Ausgehanlässen weniger auf ihr Äußeres achteten, beeinträchtigte dies auch den Anbieter von Ketten und Ohrringen deutlich.
Die Ergebniswende erklärt das Unternehmen zum einen mit zunehmenden Lockerungen in der Pandemie und entsprechenden Öffnungsschritten im Einzelhandel. Zum anderen sei im Dezember eine staatliche Überbrückungshilfe in Höhe von 20,4 Millionen Euro bewilligt und ausgezahlt worden. Einen entscheidenden Umsatzschub muss das zweite Halbjahr gegeben haben, denn zur Jahresmitte hatte Bijou Brigitte noch ein Umsatzminus von 23,4 Prozent auf 63,4 Millionen Euro bekannt gegeben.
Einzelhandel Hamburg: Aktie verlor deutlich an Wert
In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Filialen leicht verringert: Kurz vor der Pandemie umfasste das Filialnetz noch 1042 Geschäfte, Ende 2020 zählte die Kette 990 Standorte, Mitte 2021 waren es 954 Shops. Die Aktie des 1963 gegründeten Unternehmens hat in der Zeit der Pandemie deutlich an Wert verloren. Kostete das Papier Anfang 2020 noch rund 50 Euro, schwankt Bijou Brigitte seit etlichen Monaten nur noch um die 25 Euro, hat also den Wert halbiert.
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Weil die Überbrückungshilfe eine Gewinnausschüttung ausschließt, müssen die Aktionäre für 2021 wie schon in den beiden Vorjahren auf eine Dividende verzichten. Die Überbrückungshilfen sahen insgesamt Hilfen von bis zu 52 Millionen Euro pro Firma vor. Berechtigt waren Betriebe, deren Umsatz um mehr als 30 Prozent zurückgegangen war, und zwar als Folge der staatlichen Schließungsmaßnahmen. Die Hilfen schließen neben der Zahlung einer Dividende auch Bonuszahlungen aus.