Hamburg. Seit der Einführung des Bestellerprinzips in Hamburg müssen Makler zum Teil Einbußen von über 20 Prozent verkraften. Woran das liegt.

Gut ein Jahr nach Einführung des Bestellerprinzips bei Immobilienverkäufen registriert das Hamburger Maklerportal Hausgold deutliche Auswirkungen für die Vermittler. Eine Neuregelung, bei der sich Verkäufer und Käufer die Maklerprovision nun einheitlich teilen müssen, ist Ende 2020 in Kraft getreten. Seitdem versuchen Immobilieneigentümer verstärkt, ohne Makler ihre Immobilie zu verkaufen.

Das hat weitreichende Folgen: Die Zahl der zu vermarktenden Objekte sinkt dementsprechend, und die Makler müssen mehr denn je um neue Kunden werben und ihre Vorteile für den Immobilienverkauf aufzeigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Hamburger Start-ups Hausgold, das Makler und Immobilien vermittelt.

Eigentümer verkaufen Immobilien ohne Makler

Für die Studie befragte das Unternehmen rund die Hälfte seiner knapp 4000 Makler-Partner. 62 Prozent der Makler gaben an, dass die Eigentümer seit Einführung des neuen Gesetzes verstärkt versuchen, ihre Immobilie ohne Makler zu verkaufen. Allerdings regis­trieren die Makler, dass von den Verkäufern dabei in 52 Prozent der Fälle unrealistische Preisvorstellungen aufgerufen werden.

„Die Eigentümer denken, ein Hausverkauf gelinge auch einem Laien auf bestmögliche Weise und zu einem größeren Profit“, sagt der Gründer von Hausgold, Sebastian Wagner. 28 Prozent der Laien-Verkäufer seien unerfahren bei Themen wie Gewährleistung, und 13 Prozent würden aus seiner Sicht eine falsche Vermarktungsstrategie wählen. Wagner setzt darauf, dass die Privatverkäufer nach eigenen Erfahrungen wieder zu den Maklern zurückkehren und auf professionelle Dienstleistungen setzen.

Immobilien: Signifikante Einbußen für Makler

Bis dahin müssen die Makler allerdings Einbrüche bei der Zahl der zu vermarktenden Objekte verkraften. Mehr als 50 Prozent von ihnen gaben an, dass sie weniger Objekte als früher im Angebot haben. Ganze 17 Prozent haben mittlerweile sogar mehr als 20 Prozent Einbußen zu verzeichnen.