Hamburg. Gut 60.000 zusätzliche Sitze gibt es für den Sommerurlaub. Dieses Jahr können wieder mehr Destinationen angeflogen werden.

Die Tui baut die Flug­kapazitäten ab Hamburg aus. „Der Nachholbedarf beim Reisen ist groß, in den vergangenen Tagen sind für den Sommer viele Buchungen eingegangen“, sagt Stefan Baumert, Vorsitzender der Tui Deutschland Geschäftsführung. Daher biete die Gesellschaft mehr als 60.000 zusätzliche Flugsitze ab Hamburg an.

Neue Vollcharter-Verbindungen gebe es an den Wochenenden vom 21. Mai bis 30. Oktober nach Heraklion, Kos und Fuerteventura von Eurowings. Auch im Wochenverlauf stockt Tui die Kapazitäten auf bestehenden Verbindungen zu diesen Urlaubszielen auf. Zusätzliche Kontingente gebe es zudem nach Rhodos und Gran Canaria.

Anders als im vergangenen Sommer können in diesem Jahr wieder fast alle Flugziele bereist werden, was sich auch in der Vielfalt des Angebots widerspiegelt: Mehr als 80.000 Unterkünfte stehen bei Tui aktuell weltweit zur Auswahl, sagte Baumert.

Flughafen Hamburg: Tui bietet neue Ziele für den Urlaub 2022

Ziele wie die Kanaren, die Balearen und Griechenland seien derzeit am besten gebucht. „Wir sind optimistisch, dass sich der Tourismus diesen Sommer nahezu auf das Niveau von 2019 einpendeln kann. Wir werden einen Reisesommer erleben, in dem Normalität einkehrt“, sagte Baumert.

Die Tui ist auf eine rasche Erholung ihres Geschäfts angewiesen, immerhin hatte der deutsche Staat dem Unternehmen rund vier Milliarden Euro an Kapital und Krediten zur Verfügung gestellt. Insgesamt zählte Tui im abgelaufenen Geschäftsjahr nur 5,4 Millionen Gäste, davon 3,8 Millionen im Sommerquartal. Damit erreichte das Geschäft in den Monaten Juli bis September lediglich rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus. Für den laufenden Winter und den Sommer 2022 hat Tui aber derzeit schon mehr als vier Millionen Buchungen eingesammelt.

Flughafen Hamburg hofft im Sommer auf bessere Auslastung

Ebenso wie die Tui hoffen die Flughäfen auf eine bessere Auslastung. Denn bisher hat sich der Reisebetrieb etwa am Hamburger Flughafen noch kaum erholt. Insgesamt sind in Fuhlsbüttel im vergangenen Jahr 69.642 Flüge abgewickelt worden, im ersten Jahr der Pandemie waren es 66.600 – ein Anstieg um nur gut viereinhalb Prozent.

Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 gab es am Flughafen 155.462 Flugbewegungen. Insbesondere im vergangenen Sommer hatte sich der Europaverkehr erholt, während viele interkontinentale Ziele weiter nicht oder nur sehr eingeschränkt angeflogen werden konnten. Auch der innerdeutsche Flugverkehr war mangels Nachfrage stark zurückgegangen.

Gleichzeitig bremst die Pandemie nach wie vor viele Reisepläne aus: So hat die Bundesregierung die beliebten Urlaubsländer Spanien und Portugal wegen hoher Corona-Infektionszahlen im Dezember erneut als Hochrisikogebiete eingestuft.