Hamburg. Fertig montiert: Premiere für den A321XLR, mit dem Airbus die Langstrecke revolutionieren will. Was den Jet so besonders macht.

Airbus ist bei der Fertigstellung seines Hoffnungsträgers für die Zukunft einen großen Schritt vorangekommen. Der erste A321XLR sei innerhalb von rund vier Wochen in Hamburg vollständig montiert worden, teilte das Unternehmen auf seiner Website mit. „In der Endmontage des A321XLR gibt es keinen großen Unterschied zu einem A321-Flugzeug“, sagte Airbus-Manager Gerd Weber. Die größte Herausforderung gebe es vorher bei der Strukturmontage mit dem Einbau des neuen Tanks in den Frachtraum.

Durch diesen 12.900 Liter fassenden Zusatztank kann das einst für Kurz- und Mittelstrecken konzipierte Flugzeug auch auf Langstrecken eingesetzt werden. Der DAX-Konzern hofft, damit das Interesse von Airlines zu wecken, weil seit der Corona-Krise vor allem das Geschäft auf Langstrecken eingebrochen ist. Die mit 44,51 Metern im Vergleich zu den ansonsten eingesetzten Großraumfliegern relativ kleine Maschine könnte so besser ausgelastet werden.

Airbus: A321XLR für Langstrecke 2022 im Erstflug

Erstmals wurde bei dem A321XLR jetzt die Elektrik eingeschaltet, das Fahrgestell ist montiert. Der Flieger wird für Tests genutzt. Daher wurde nur eine Teilkabine eingebaut, um Platz für die dafür benötigten technischen Geräte an Bord zu haben. Diese sollen während der nächsten Schritte eingebaut werden. Auch die Triebwerke vom Typ CFM Leap müssen noch befestigt werden. Im Anschluss wird es umfangreiche Tests am Boden geben. Der Erstflug ist für das nächste Jahr geplant. 2023 soll die erste Airline mit einem A321XLR fliegen.

Bei den Auslieferungen dürfte es im Dezember wieder auf einen heißen Jahresendspurt hinauslaufen. Im November wurden 58 Maschinen an 34 Kunden übergeben. Insgesamt waren es damit in den ersten elf Monaten 518 Flieger. Am Jahresziel von rund 600 Flugzeugen hält das Unternehmen fest – rund 80 fehlen also noch. In den Vorjahren wurden im Dezember aber auch schon mehr als 100 Jets ausgeliefert. Allerdings lag damals die monatliche Produktionsrate auch deutlich höher als derzeit.