Hamburg. Der neuen Reeder-Studie von PricewaterhouseCoopers zufolge befindet sich die Branche in einer „Euphorie mit angezogener Handbremse“.
Noch nie hat die Schifffahrt in so kurzer Zeit einen so starken Stimmungsumschwung erlebt: Zitterte die Branche noch vor einem Jahr vor den Folgen eines Corona-Lockdowns, sind neun von zehn deutschen Reedereien inzwischen komplett ausgelastet. Eine große Mehrheit schätzt auch die weiteren Entwicklungen optimistisch ein, selbst wenn es noch immer zu coronabedingten Prozessbeeinträchtigungen kommt.
Der aktuellen Reeder-Studie der Wirtschaftsberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge erwarten 83 Prozent steigende oder zumindest stabile Charterraten, bei den Frachtraten sind es gar 87 Prozent. Die Branche befinde sich in einer „Euphorie mit angezogener Handbremse“. Einerseits verdienen die Firmen mit ihren Frachtern in diesem Jahr mehr Geld als erwartet. Andererseits seien sie vorsichtig, ob und wie lange der Boom anhält.
Deutsche Reeder setzen wieder auf Wachstum
Aufgrund der stark steigenden Charter- und Frachterlöse setzen die deutschen Reedereien wieder auf Wachstum: 22 Prozent der Unternehmen haben in neue Schiffe investiert. Beinahe jede zweite Reederei plant derzeit die Bestellung weiterer Frachter. „Wir sehen eine starke Zunahme von Schiffskäufen. Der Anteil der Unternehmen, die die Bestellung von neuen, modernen Schiffen planen, ist gegenüber dem Jahr 2019 aktuell um elf Prozentpunkte gestiegen“, sagt Burkhard Sommer, der stellvertretende Leiter des Maritimen Kompetenzzentrums bei PwC.
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Der Studie zufolge geben 56 Prozent der Befragten an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Mitarbeitende eingestellt haben. 25 Prozent haben hingegen Stellen abgebaut. Darüber hinaus wollen 69 Prozent in den nächsten zwölf Monaten Mitarbeitende einstellen.