Hamburg. Hamburger Traditionsreederei setzt sich selbst ambitionierte Ziele. Schiffsdiesel soll durch andere Treibstoffe ersetzt werden.

Deutschlands größte Reederei Hapag-Lloyd hat eigene Klimaschutzziele vorgestellt. Hamburgs Traditionsunternehmen will seine Flotte, die derzeit aus 257 Schiffen besteht, bis 2045 klimaneutral machen. Damit geht die Reederei über die internationalen Pläne und Vorgaben der Behörden hinaus: Die internationale Schifffahrtskammer fordert die Umstellung auf klimaneutrale Schiffe bis 2050. „Der Klimawandel ist das größte Problem der Zukunft, und das Abkommen von Paris gibt uns klare Vorgaben. Wir haben uns eigene ambitionierte Ziele gesetzt“, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Donnerstag.

Demnach sollen alte und ineffiziente Schiffe schrittweise durch neuere ersetzt werden, die sowohl mit Flüssigerdgas betrieben werden können wie später auch mit synthetischen Kraftstoffen, bei denen kein zusätzliches CO2 in die Luft ausgestoßen wird. Als Zwischenziel solle der CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent gesenkt werden, kündigte Habben Jansen an. Welcher Kraftstoff am Ende den alten Schiffsdiesel ersetzen soll, sei noch nicht klar. Methanol und Ammoniak seien in der Erprobung. Der Einsatz reinen Wasserstoffs würde vor allem auf kür­zeren Seereisen Sinn ergeben. Die Abwrackung der eigenen alten Schiffe solle zu 100 Prozent auf klimafreundliche Weise geschehen.

Hapag-Lloyd reduziert Verschuldung

Dank des eigenen kostenbewussten Wirtschaftens und vor allem der hohen Erlössituation hat Hapag-Lloyd die Netto-Verschuldung drastisch reduzieren können. Betrug diese 2017 nach der Übernahme der arabischen Reederei UASC noch 6,8 Milliarden US-Dollar (knapp sechs Milliarden Euro), so ist sie auf aktuell 1,2 Milliarden Dollar zurückgeführt worden. Den größten Sprung beim Schuldenabbau machte Hapag-Lloyd in diesem Jahr.

Zudem gibt Habben Jansen seinen Kunden ein Versprechen: „Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, die Nummer eins in Sachen Qualität zu werden.“ Dazu gehört auch eine Fahrplanverlässlichkeit. Daran muss die ganze Branche arbeiten. Bei Hapag-Lloyd sind nur 30 Prozent der Schiffe pünktlich.