Hamburg. Hauke Jaacks betreibt seit 17 Jahren einen Milchviehbetrieb. Nun muss dieser einem Reitstall weichen. Gericht lehnt Klage ab.

Im Kampf um die Zukunft seines Milchviehbetriebs mit mehr als 300 Kühen hat der Hamburger Landwirt Hauke Jaacks einen Rückschlag erlitten. Der Verwaltungsgericht hat am Freitag angekündigt, seine Klage gegen die Stadt Hamburg abzuweisen. Nach Ansicht des Richters hat der Milchbauer nach geltendem Recht als Pächter keine Klagebefugnis in dem Grundstücksstreit. Das Urteil folgt schriftlich. „Mir wird die Existenz weggerissen“, sagte der 59-Jährige nach der Verhandlung und erklärte, weitere juristische Schritte zu prüfen.

Es geht um eine Genehmigung der Wirtschaftsbehörde, die vor zwei Jahren den Verkauf des Betriebsgeländes in Rissen, auf dem Jaacks seit 17 Jahren Pächter ist, möglich gemacht hatte. Die Zustimmung war nötig, weil das Grundstücksverkehrsrecht greift, das den Erhalt von landwirtschaftlich genutzten Flächen sicherstellen soll. Der Käufer, ein Hamburger Immobilienunternehmer, will auf dem Gelände einen Reiterhof bauen.

Rechtsstreit: Landwirt muss seinen Hof verlassen

Aus Sicht des Landwirts und seiner Unterstützer von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft hätte die Behörde dem Immobiliengeschäft nicht zustimmen dürfen, weil es sich nicht um eine landwirtschaftliche Nutzung handelt. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, da er für die bedrohliche Verknappung von landwirtschaftlichen Nutzflächen steht.

Für den Bauern und seine Familie wird die Zeit knapp. Nachdem der Pachtvertrag nicht verlängert wurde, müssen sie zum 1. Januar die Hofstelle mit Wohnhaus und Stall verlassen. Jaacks gibt sich aber kämpferisch. „Notfalls gehe ich bis zum Bundesverfassungsgericht.“ Und er hofft auf die Politik. Der rot-grüne Senat habe im Koalitionsvertrag festgelegt, die regionale Landwirtschaft in Hamburg zu stärken. „Daran müssen sie sich messen lassen.“