Hamburg. Interims-Outlet Mö3-Store verkauft Modeposten, Schmuck, Kosmetik und Möbel. Mittelfristig gibt es für das Gebäude andere Pläne.

Vor dem Eingang hängen bunte Luftballons, die großen Schaufenster sind mit Eröffnungsangeboten dekoriert. Von drinnen dringt die Stimme eines Verkäufers, der „sensationelle Preise“ verspricht. „Textilien hauen wir für ganz kleines Geld raus.“ Nach monatelangem Leerstand sind im ehemaligen Kaufhof-Haus an der Mönckebergstraße neue Mieter eingezogen.

Unter dem Namen Mö3-Store werden in dem denkmalgeschützten Kontorhaus Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Möbel und Wohnaccessoires verkauft. Statt eines gediegenen Warenhaus-Sortiments gibt es jetzt Damenwinterjacken für 50 Euro, Kinderpullis für fünf Euro, ein dreiteiliges Kofferset für 99 Euro – das Interims-Outlet zielt vor allem auf Schnäppchenjäger.

Kaufhof Mönckebergstraße: Umbau startet frühestens 2023

„Wir sind froh, dass wir für eine Übergangsphase einen Mieter für die Erdgeschossfläche gefunden haben“, erklärte Immo Dehnert, Sprecher der Immobilieneigentümerin Wüstenrot & Württembergische AG, auf Abendblatt-Anfrage. Wie berichtet wird für das sanierungsbedürftige Kontorhaus eine neue, langfristige Nutzung gesucht. „Um auf zeitgemäße Handelstrends flexibel reagieren zu können, planen wir für die Immobilie ein neues Gesamtkonzept“, so der Unternehmenssprecher.

Konkrete Informationen gibt es noch nicht. Klar ist allerdings, dass der Umbau nicht vor 2023 starten wird. Der Mietvertrag für die Zwischennutzung der etwa 3000 Quadratmeter großen Fläche läuft bis Ende 2022.

Mö3-Store einer von drei Hamburger Pop-up-Standorten von Troys Textil

Hauptmieter ist das Unternehmen Troys Textil, das vor allem Modeposten der inzwischen vom Markt verschwunden Marke Naketano anbietet, außerdem auslaufende Kollektionslinen von Nike, Adidas oder Buffalo im Programm hat. „Wir bieten gemeinsam mit zwei Partnern ein Shop-in-Shop-Konzept“, sagte der Betriebsleiter Thorben Winter.

Troys Textil betreibt neben dem Outletcenter am Firmensitz in Mülheim an der Ruhr momentan zwei weitere Pop-up-Standorte in Hamburg: im Einkaufszentrum Hamburger Meile und in der ehemaligen Filiale des Modehändlers Esprit an der Spitalerstraße. Da dieser Mietvertrag spätestens Ende Oktober ausläuft, haben sich die Postenhändler aus dem Ruhrgebiet jetzt die frühere Kaufhof-Fläche gesichert.

„Die Nachfrage ist gut“, so Betriebsleiter Winter. Allerdings komme es immer wieder vor, dass die früheren Stammkunden in den Laden kämen und den Kaufhof suchten. „Es wird oft nach der Uhrenreparatur gefragt“, sagt er, „und nach den Toiletten.“