Hamburg. Im Vergleich zur Zeit vor Corona liegt die Zahl der Fluggäste drastisch niedriger. Trotzdem ist man mit dem Sommergeschäft zufrieden.

Seit Donnerstag müssen die Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen wieder in die Schule. Die großen Ferien als Hauptreisezeit sind in Norddeutschland vorbei – und wie lief das wichtige Sommergeschäft am Flughafen? Betrieblich blicke man sehr zufrieden auf die Ferien zurück, sagte Hamburg-Airport-Sprecherin Katja Bromm auf Abendblatt-Anfrage: „Den Anstieg haben wir gut gemeistert, trotz langer Durststrecke und starker Kurzarbeit.“

Allerdings liegt das Passagieraufkommen am Helmut-Schmidt-Flughafen noch weit entfernt von der Vor-Corona-Zeit. Im Juli und August hätten jeweils rund 700.000 Passagiere den Airport in Fuhlsbüttel genutzt. Zwar deutlich mehr als in den Wochen zuvor – aber im Vergleich zu diesen Monaten im Jahr 2019 ergibt sich ein kräftiges Minus von 59 beziehungsweise 57 Prozent. Damit liegt die Hansestadt laut Flughafenverband ADV im bundesweiten Trend.

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Insgesamt seien in den ersten acht Monaten rund 2,5 Millionen Menschen in Fuhlsbüttel gelandet oder abgehoben. Das ist ein Einbruch von 79 Prozent im Vergleich mit Januar bis August 2019. Selbst im ersten Corona-Jahr 2020 lag die Zahl in diesem Zeitraum mit 3,6 Millionen Fluggästen höher – das liegt aber vor allem daran, dass damals im Januar, Februar und zum Teil März noch der Flugbetrieb in gewohntem Umfang stattfand. Im Juni erwartete Hamburgs Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler 6,5 Millionen Passagiere für den Rest des Jahres. Eine neue Prognose gebe es nicht, hieß es. Die Zahlen würden derzeit ausgewertet und fortgeschrieben.

Der stärkste Tag sei in diesem Jahr der 23. Juli gewesen, so Bromm. Damals wurden gut 29.000 Passagiere gezählt. Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren es aber 47.000 Fluggäste, an Spitzentagen also deutlich mehr. Die Zahl der Starts und Landungen gingen im Juli und August im Vergleich zu den Monaten 2019 um jeweils 46 Prozent auf rund 7800 und 7700 zurück.

Bei Eurowings ziehen die Geschäftsflüge wieder an

Bei Eurowings – dem Marktführer in Hamburg – merkt man immerhin ein Wiederanziehen der Geschäftsflüge. Daraufhin teilte die Billigtochter der Lufthansa am Donnerstag mit, 17 Ziele in Europa ab Fuhlsbüttel wieder neu aufzunehmen oder die Frequenz deutlich zu erhöhen. Bereits am Donnerstagnachmittag hob der Eurowings-Erstflug nach Valencia ab. „Als Deutschlands führender Ferienflieger können unsere Kunden ab Hamburg unter mehr als 50 attraktiven Europazielen wählen“, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof.

Im Winter sollen noch zwei weitere Destinationen hinzukommen. Mit Beginn des Novembers will Eurowings sechsmal wöchentlich nach Göteborg in Schweden fliegen. Ab 6. November soll einmal pro Woche gen Marrakesch in Marokko gestartet werden.