Hamburg. Verkehrsbehörde sucht nach Kritik der Wirtschaft nach Wegen zur Reduzierung der Staus. Ampelschaltungen sollen geändert werden.
Angesichts der kritischen Verkehrssituation in Hamburgs Süden intensiviert die Verkehrsbehörde ihre Suche nah Lösungen, um die Staulage zu entspannen. „Wir haben die Taktung der regelmäßigen Treffen der zuständigen Arbeitsstelle, an der auch Vertreter der Wirtschafts- und Logistikverbände teilnehmen, erhöht“, sagte ein Sprecher der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende.
So würde der Austausch mit der Wirtschaft nahezu wöchentlich stattfinden. Zudem würden weitere Ampelschaltungen an die derzeitige Stausituation angepasst. Damit reagiert die Verkehrsbehörde auf einen dramatischen Appell mehrerer Wirtschaftsverbände, die täglichen Staus im Hafen und auf den Zufahrtsstraßen zu beenden.
Logistikfirmen halten Situation für untragbar
Wie das Abendblatt exklusiv berichtete, haben die Chefs des Vereins Hamburger Spediteure, des Unternehmensverbands Hafen Hamburg sowie des Verbands Straßengüterverkehr und Logistik Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in einem Brandbrief dazu aufgerufen, einzuschreiten.
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Die derzeitige Verkehrssituation sei für die Logistikfirmen in Hamburg nicht länger hinnehmbar. Die Verbände werfen der Verkehrsbehörde in dem Schreiben eine Gleichgültigkeit gegenüber der Situation vor.
Verkehrsbehörde: „Wir nehmen die Lage sehr ernst“
„Wir nehmen die Lage sehr ernst“, betonte hingegen der Behördensprecher. „Unser Ziel ist es doch nicht, den Wirtschaftsverkehr zu behindern.“ Die Baumaßnahmen seien zwingend notwendig. „Der Asphalt auf der A255 ist beispielsweise seit 20 Jahren nicht erneuert worden. Wir haben die Arbeiten geplant jetzt mit anderen Baumaßnahmen verbunden, damit uns nicht plötzlich im Winter ein Schaden völlig unvorbereitet trifft.“
Inzwischen hat sich auch die Handelskammer eingeschaltet. Sie fordert einen Runden Tisch zwischen Baustellenplanern, Senatsvertretern und der Wirtschaft. „Für einen funktionierenden Wirtschafts- und Logistikstandort Hamburg ist es essenziell, dass die Verkehrswege um den Hafen sowie innerhalb der Stadt reibungslos funktionieren. Dafür müssen Baustellen zur Verbesserung der Infrastruktur bestmöglich koordiniert werden“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Malte Heyne. „Es ist höchste Zeit für einen Runden Tisch mit allen Akteuren, um Lösungen mit und für die Wirtschaft zu finden.“