Hamburg. Hox ist Stauraum für Laptop, Kabel & Co und dient als Stehpult. Was es sonst noch an schlauen Helfern fürs Homeoffice gibt.

Laptop statt Kochutensilien auf dem Küchentisch, im Geschirrregal stapeln sich Arbeitspapiere und Schreibzeug neben Frühstückstellern. Und in der einzigen erreichbaren Steckdose hängt das Netzteil fürs Handy. Das Arbeiten im Homeoffice während der Corona-Pandemie ist für viele auch ein nerviges Platz- und Ordnungsproblem.

Pia Zitzmann und Stefanie Kormis, beide selbstständige Unternehmerinnen und Mütter, haben sich schon im ersten Lockdown so sehr über das Chaos und die ständige Sichtbarkeit von Technik und Unterlagen in ihren Wohnungen geärgert, dass sie über Alternativen nachdachten. Kurz darauf war die Idee für Hox geboren – quasi ein Büro in der Box.

Firma Hox Manufaktur im März gegründet

„Es ist ein Möbelstück, in dem alles, was man fürs mobile Büro braucht, verstaut werden kann. Auch eine Ladestation ist integriert“, erklärt Co-Gründerin Pia Zitzmann. Motto: Tisch frei – Kopf frei. In einer erweiterten Ausführung lässt sich die Box mit einem Griff zudem in ein Stehpult umwandeln.

Gegründet haben die selbstständige Mediaplanerin und die Projektentwicklerin ihre Firma Hox Manufaktur im März 2021. Inzwischen sind aus Idee und Entwurf zwei Prototypen der Hox entstanden. Um ihr Produkt zu testen und zur Marktreife zu bringen, haben die Unternehmerinnen jetzt eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext gestartet. Sie wollen dort 10.000 Euro Startkapital einsammeln. Mindestpreis für eine Box: 390 Euro.

Förderung von Hamburger Kreativgesellschaft

Gefördert wurde der Schritt von der Hamburger Kreativgesellschaft. „Wir haben uns entschieden, in Deutschland zu produzieren und verwenden nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft“, sagt Pia Zitzmann.

Das Design ist zurückhaltend. Hergestellt wird die Homeoffice-Box von einer kleinen Tischlerei im niedersächsischen Melle. Unterstützer im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne zahlen für das Basismodell 390 Euro. Die Hox mit Stehpult kostet 490 Euro.

Hamburger gründete Start-up

Schlaue Helfer fürs Homeoffice haben in Pandemiezeiten Konjunktur. Der Hamburger Dieter Nagel hat gemeinsam mit drei Freunden aus Norwegen das Start-up Oppreist gegründet. „Wir haben schon nach kurzer Zeit im ersten Lockdown gemerkt, dass sich bei uns Rückenschmerzen und Nackenverspannungen bemerkbar machen und haben dafür eine Lösung gesucht“, sagt Nagel, der im Hauptberuf als Data-Analyst arbeitet.

Die Lösung ist ein Aufsatzteil aus Karton, mit dem sich ein normaler Tisch zum Stehtisch umfunktionieren lässt. Oppreist, zu Deutsch „aufrecht“, hat das deutsch-norwegische Gründer-Quartett nicht nur die Firma, sondern auch ihr verblüffend einfaches Produkt genannt.

Carlsen-Verlag gab Bestellung auf

Der Tischaufsatz mit einer Arbeitsfläche von 80 mal 52 Zentimetern für Laptop und Maus lässt sich mit wenigen Handgriffen aufstellen und auch wieder zusammenklappen. Mittels Perforierungen an den Beinen ist Oppreist stufenweise zwischen 30 und 45 Zentimetern Höhe verstell- und an die eigene Körpergröße anpassbar.

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Mehrere Tausende Stehpulte hat das Start-up inzwischen verkauft, auch in Deutschland steigen die Absatzzahlen. Vor allem Firmen, etwa der Carlsen-Verlag, haben den Papp-Aufsatz für ihre Mitarbeiter geordert. Der Preis liegt bei 34,95 Euro. „Wir hatten einen Produktionsengpass wegen des Holzmangels“, sagt Nagel. Inzwischen ist der Rohstoff für Pappe aber wieder gut verfügbar und das Oppreist-Lager gut gefüllt.

Stehpultaufsatz nicht nur von Hamburger Start-up

Deutlich schicker ist der Stehpultaufsatz von der Friedrich & Patriz Möbel GmbH aus Mainz, der schon vor der Pandemie auf den Markt gekommen ist. Standsome haben die Gründer um Leonhard Beck ihr Produkt aus Birkensperrholz genannt, das mit dem Gesundheitswissenschaftler Prof. Daniel Kaptain entwickelt wurde und einen Steckmechanismus hat.

Es gibt ein Stand- und zwei Tischmodelle zu Preisen zwischen 189 und 299 Euro. „Seit Beginn der Pandemie haben sich die Absatzzahlen auf 10.000 Stück mehr als verdoppelt“, sagt Unternehmenssprecher Kevin Graf. Und die Zahlen steigen weiter. Weitere Modelle sind jetzt in Vorbereitung.