Hamburg. Vielen Unternehmen geht es wieder gut, sagt die Handelskammer. Doch jetzt sehen sich die Firmen einem anderen Problem gegenüber.

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erholt sich die Hamburger Wirtschaft deutlich spürbar. Zu dieser Einschätzung kommt die Handelskammer nach ihrer aktuellen Konjunkturumfrage bei gut 600 Unternehmen mit Sitz in der Hansestadt.

Demnach bewerten die Firmen ihre aktuelle Geschäftslage positiver als noch vor drei Monaten und blicken deutlich optimistischer auf die kommenden zwölf Monate.

Schlechte Lage in jeder fünften Hamburger Firma

Gut ein Drittel (35,2 Prozent) der Unternehmen befindet sich nach eigener Einschätzung in einer guten wirtschaftlichen Lage, 43,2 Prozent in einer befriedigenden oder saisonüblichen. In einer schlechten Lage sieht sich gut jede fünfte Firma.

Mehr als die Hälfte der Betriebe (57,3 Prozent) rechnet in den kommenden Monaten mit einer gleichbleibenden Geschäftslage, 27,6 Prozent mit einer Verbesserung. Das Geschäftsklima der Hamburger Wirtschaft übertreffe erstmals wieder das Vorkrisenniveau von Ende 2019, so die Kammer.

Probleme in Hamburger Gastronomie

Sie warnt zugleich vor falschen Schlüssen: „Die Erholung der Wirtschaft insgesamt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Branchen noch tief in der Krise stecken und eine nachhaltige Verbesserung noch in weiter Ferne ist“, betont Vize-Präses Astrid Nissen-Schmidt.

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Schwierig ist es nach wie vor für die Gastronomie. Firmen in dieser Branche bewerten ihre aktuelle Geschäftslage fast ausschließlich als schlecht und blicken pessimistisch auf die kommenden zwölf Monate. „Gerade für die Unternehmen mit viel Personenkontakt sind die Corona-Maßnahmen weiter ein großes Hemmnis für die Geschäftslage“, so Nissen-Schmidt.

Viele wollen Personal einstellen

Mit dem Aufschwung wird nun der Fachkräftemangel wieder spürbar. Jedes fünfte Unternehmen plane, mehr Personal einzustellen, ergab die Umfrage. „Personaleinstellungen und mehr Investitionen sind ein gutes Signal“, so Nissen-Schmidt. „Entscheidend ist aber, dass die Unternehmen geeignetes Fachpersonal finden oder ausbilden.“