Hamburg. Investitionssumme höher als im ersten Halbjahr 2020. Doch die Favoriten der Wagniskapitalbranche sitzen in zwei anderen Städten.

Junge, innovative Firmen mit Sitz in der Hansestadt haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich mehr Geld bei Investoren eingesammelt als im ersten Halbjahr des ersten Corona-Krisenjahres 2020.

Das geht aus dem aktuellen Start-up Barometer der Unternehmensberatung EY hervor. Demnach stiegen Investoren mit insgesamt 110 Millionen Euro bei 35 jungen Unternehmen ein. Ein Jahr zuvor hatten im selben Zeitraum 17 Hamburger Start-ups nur 26 Millionen Euro erhalten.

Hamburg bleibt hinter Berlin und München

Hamburg liegt dabei im bundesweiten Trend. „Finanzierungsaktivitäten und -summen explodieren“, sagt Studienautor und EY-Partner Thomas Prüver. Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft erhielten junge Unternehmen in ganz Deutschland von Januar bis Juni die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren – dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg deutlich um 62 Prozent auf 588, so EY.

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Die Studie zeigt aber auch, dass Hamburg weit hinter die deutschen Start-up-Zentren Berlin und München zurückgefallen ist. In die Hauptstadt flossen mehr als vier Milliarden, nach Bayern mehr als 2,5 Milliarden Euro Investorengeld. Start-ups aus den Branchen Versicherung, Mobilität und Software, die Deals von mehreren hundert Millionen Euro machten, haben ihren Sitz fast ausschließlich dort.

Hamburg stark in der Foodbranche

„In Hamburg gab es noch vor einigen Jahren größere Deals in den Bereichen Gaming und Fintech“, so Prüver gegenüber dem Abendblatt. Er sieht die Stärken des Start-ups-Standorts Hamburg derzeit eher im Bereich Ernährung und Nachhaltigkeit, in die „nicht gleich riesige Summen“ investiert würden. Die größte Investition unter den Hamburger Start-ups sammelte laut EY das Fintech Finleap Connect ein: 22 Millionen Euro.