Berlin. 30 Jahre ICE: Zu diesem Jubiläum startet die Deutsche Bahn eine Preisaktion. Der Konzern verkauft eine Million Tickets für 17,90 Euro.
- Mit einem Sonderangebot feiert die Deutsche Bahn den 30. Geburtstag des Schnellzugs ICE
- Die Tickets kosten nur 17,90 Euro
- Kunden sollten sich beeilen, wenn sie eines der Tickets ergattern wollen
Zur Feier der Betriebsaufnahme des Schnellzugs ICE vor 30 Jahren startet die Deutsche Bahn an diesem Samstag eine zehntägige Preisaktion. „Zum Jubiläum des ICE werden wir vom 5. bis zum 14. Juni eine Million zusätzliche Tickets für 17,90 Euro anbieten“, kündigte Bahn-Chef Richard Lutz in einem Interview mit unserer Redaktion an.
Die Tickets sollen für Reisen in den kommenden sechs Monaten erhältlich sein; der Verkauf finde nach Bahn-Angaben am Bahnhofsschalter, Automaten und online statt. Die Fahrkarten seien nicht auf eine bestimmte Streckenlänge begrenzt. Der Angebotspreis richte sich nach der Auslastung der Züge.
Deutsche Bahn will Flugverkehr und Autos Paroli bieten
In der Corona-Krise hatte die Bahn ihr Angebot weitgehend aufrecht erhalten, doch die Nachfrage brach zeitweise fast vollständig ein. Mit Angeboten wie der am Wochenende startenenden Ticket-Aktion wolle der Staatskonzern nun dem Flugverkehr und dem Auto Paroli bieten. „Da müssen wir uns nicht verstecken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn. „Das wird sicherlich nicht nur die junge Generation interessant finden.“
Grundsätzlich sei die Bahn bei ihren Preissteigerungen in den vergangenen Jahren stets unter der Inflationsrate geblieben, betonte der Konzernchef. Zudem erinnerte er daran, dass durch die Senkung der Mehrwertsteuer für Fahrten im Fernverkehr die Tickets um zehn Prozent günstiger geworden seien. Lutz: „Davon können andere Verkehrsträger nur träumen.“ Allerdings hat zuletzt die EU die Rechte von Bahnreisenden geschwächt.
„Alles rückt näher zusammen“
Vor 30 Jahren startete die damalige Deutsche Bundesbahn das Schnellzug-Netz mit dem Intercity Express (ICE). Die anfängliche Kritik, dass der Hochgeschwindigkeitsverkehr mit wenigen Zwischenstopps ganze Regionen abhänge, sei verstummt, sagte Lutz. Zugleich sei das regionale Angebot gestärkt worden. „Vom ICE profitieren nicht nur ein paar große Städte. Alles rückt näher zusammen“, sagte er.
Viele Menschen pendelten heute täglich etwa zwischen Berlin und Wolfsburg oder zwischen Mannheim und Stuttgart. „Das würde ohne ICE und ohne Hochgeschwindigkeitsstrecken fast niemand machen“, sagte Lutz. „Wir sind daher froh, dass die ICE-Familie und das Streckennetz weiter wachsen.“
Im Dezember kommenden Jahres sollen die Fahrzeiten zwischen den Metropolen durch die Inbetriebnahme der Neubaustrecke zwischen Wendlingen bei Stuttgart und Ulm weiter sinken. Die Deutsche Bahn will ihr ICE-Schnellnetz auf 1500 Kilometer ausbauen.