Hamburg. Betriebsräte sind über Absage verärgert. Sie wollten von Westhagemann ein klares Bekenntnis zu den Arbeitsplätzen im Hamburger Hafen.

Verärgerung bei den Betriebsräten der Hafenunternehmen HHLA, Eurogate und des Gesamthafenbetriebs sowie der Gewerkschaft Ver.di: Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) hat ein für Montagmittag geplantes Spitzengespräch kurzfristig abgesagt. Staatsrat Andreas Rieckhof vertrat ihn.

„Wir sind enttäuscht, dass der Senator für unsere Probleme keine Zeit hatte“, sagte Natale Fontana Gewerkschaftssekretär von Ver.di. „Der Senator ist abgetaucht“, ergänzte Norbert Paulsen, Betriebsratschef des Hafenkonzerns HHLA.

Kritik an Senator Westhagemann

Wie berichtet befürchten die Arbeitnehmervertreter, dass die Hafenbetriebe über Automatisierung und Rationalisierung Arbeitsplätze abbauen. Sie fordern von Westhagemann ein klares Bekenntnis zur dauerhaften Arbeitsplatzsicherung im Hafen.

Die HHLA will allein am Burchardkai über eine Automatisierung und Straffung der Prozesse 50 Millionen Euro einsparen. Bei Eurogate sind es 38 Millionen Euro. Hintergrund ist der harte Wettbewerb mit den Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen, gegenüber denen der Hamburger Hafen seit längerem an Boden verliert.

Gewerkschaft ist unzufrieden

„Wir haben auf keine unserer Fragen eine befriedigende Antwort erhalten“, sagte HHLA-Betriebsrat Paulsen nach dem Gespräch. Auch zu den Auswirkungen des geplanten Zusammenschlusses von HHLA und Eurogate auf die Arbeitsplätze sei nichts gesagt worden. Die Hafenarbeiter vermuten, dass Westhagemann abgesagt hat, weil er nicht in die aktuellen Tarifauseinandersetzungen der Hafenwirtschaft hineingezogen werden will. Diese sind in der vergangenen Woche nach fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben.

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„Dem Senator sind leider wichtige terminliche Dinge dazwischen gekommen“, sagte hingegen eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde zur Absage des Spitzengesprächs. Das bedeute aber nicht, dass er ein Gespräch mit den Arbeitnehmervertretern im Hafen ablehne. „Im Gegenteil. Wir sind weiter im Gespräch. Und gerade bei der Erstellung des Hafenentwicklungsplans, bei dem es auch um gute Arbeit im Hafen geht, werden die Arbeitnehmer von uns intensiv eingebunden werden.“