Hamburg. Kanaren und Mallorca sind keine Risikogebiete mehr. Sie locken mit Sonne und geringen Inzidenzen. Was Urlauber beachten sollten.

  • 14 wichtige Fragen rund um die Themen Urlaub, Reise, Flüge und Pandemie-Bestimmungen
  • Das bringt der digitale Impfnachweis
  • So läuft es bei Kreuzfahrten
  • Was sind die aktuellen Reisetrends - wo gibt es noch Schnäppchen?

Sommer, Sonne, Strand: Urlaub im Süden, der Traum vieler Hamburger, die zuletzt weniger Globetrotter, sondern vielmehr "Gefangene" der Corona-Regeln waren, rückt näher. Ziele wie die Kanaren und Mallorca sind wieder ohne anschließende Quarantäne zu erreichen. Oder doch lieber Urlaub in Deutschland?

Prompt steigt nun die Nachfrage in den Hamburger Reisebüros – und die Preise für Verbindungen ab dem Flughafen Hamburg steigen.

Rund um die Themen Urlaub, Reise, Flüge und Pandemie-Bestimmungen beantwortet das Abendblatt wichtige Fragen.

Welche Regeln gelten grundsätzlich für den Urlaub?

Urlaub in Europa ist derzeit teils möglich, zum Beispiel auf den Kanaren oder auf Mallorca. Die geltende Testpflicht für Flug-Rückreisen nach Deutschland entfällt, sie galt nur bis einschließlich 12. Mai. Allerdings müssen sich Menschen, die aus Risiko- und Hochrisikogebieten zurückkehren, in Deutschland zehn Tage in Quarantäne begeben. Bei einem Virusvariantengebiet sind es sogar 14 Tage.

Kann ich einfacher in den Urlaub, wenn ich schon geimpft bin?

In manchen Ländern ist das bereits gängige Praxis. Auch Reisende, die eine Corona-Infektion bereits überstanden haben, dürfen in manchen Staaten ohne größere Auflagen einreisen.

Was bringt der digitale Impfnachweis?

Geplant ist die Einführung eines digitalen Impfnachweises für Smartphones - ergänzend zum gelben Papier-Impfausweis. Das soll bis Ende des zweiten Quartals passieren, also bis Ende Juni. Hierbei handelt es sich um die deutsche Umsetzung des von der EU geplanten sogenannten Grünen Passes.

Was ist, wenn ich nicht geimpft bin?

In diesem Fall müssen sich Urlauber auch weiterhin an den jeweiligen Einreisevorschriften für Personen, die noch nicht geimpft sind, orientieren. Infos bietet zum Beispiel das Auswärtige Amt.

Starten wieder Kreuzfahrten?

Zwar haben die Reedereien viele Sommerreisen erneut absagen müssen. Doch im Mittelmeer werden wieder einige Schiffe unterwegs sein. Mit der Öffnung des Tourismus in Griechenland nehmen dort auch Aida Cruises und Tui Cruises wieder Kreuzfahrten auf. MSC Cruises und Costa zum Beispiel fahren ebenfalls im Mittelmeer.

Kreuzfahrt-Fans müssen hier die reedereispezifischen Vorschriften beachten. So wird Norwegian Cruise Line (NCL) auf ihren geplanten Griechenland-Fahrten ab Ende Juli nur Geimpfte mitnehmen. Die deutschen Anbieter Aida und Tui Cruises setzen dagegen auf Tests und Hygieneprotokolle.

Wie ist die Situation in Spanien?

Die Corona-Lage in dem Land am Mittelmeer bessert sich seit Wochen. Das Infektionsgeschehen ist deutlich niedriger als zum Beispiel in Deutschland. In einigen Urlaubsregionen wie Valencia oder den Balearen mit Mallorca ist die Situation sogar noch entspannter. Die Einreise ist aus allen EU-Staaten möglich.

Die Testpflicht für Einreisen aus einem Risikogebiet aus dem Ausland besteht aber weiter. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in einige Regionen Spaniens, darunter Madrid, Katalonien oder das Baskenland, wird in Berlin aufgrund der relativ hohen Infektionszahlen noch gewarnt.

Was gilt speziell für Urlaub auf den Kanaren?

Mit den Kanarischen Inseln wurde gerade ein weiteres beliebtes Urlaubsziel der Deutschen von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen. Die Quarantänepflicht für von dort zurückkehrende Urlauber war bereits am 13. Mai gefallen. Die Testpflicht beim Rückflug nach Deutschland gilt aber weiter. Auch bei der Ankunft auf den Kanarischen Inseln wird ein Test verlangt. Es sind ein Einreiseformular und die spanische Corona-App erforderlich.

Wie ist die Situation auf den Kanaren?

Ein Reiseziel, das wieder deutlich beliebter wird bei den Deutschen: Morro Jable auf Fuerteventura.
Ein Reiseziel, das wieder deutlich beliebter wird bei den Deutschen: Morro Jable auf Fuerteventura. © HA/privat

Die aktuelle Inzidenz liegt bei knapp über 40 Infizierten je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Die Infektionszahlen der einzelnen Inseln unterscheiden sich: Während die Inzidenz auf La Palma, La Gomera und Fuerteventura um den Wert von zehn schwankt, fällt sie auf Gran Canaria etwas höher aus.

Teneriffa schwankt um den kritischen Wert von 50. Am stärksten betroffen sind aktuell Lanzarote und El Hierro mit mehr als 60 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Trotz guter Corona-Lage hatten die Kanaren stark unter der Pandemie zu leiden: So landeten auf den Inseln in den ersten drei Monaten des Jahres nur gut 266.000 ausländische Touristen.

Wie sieht es auf den Balearen aus?

Die Inseln im Mittelmeer sind keine Risikogebiete mehr. Bei der Einreise wird ein Test verlangt (PCR, nicht älter als 72 Stunden). Es sind ein Einreiseformular und die spanische Corona-App erforderlich. Die Balearen mit Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera weisen derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von gut 20 auf und befinden sich damit deutlich unter der kritischen Marke von 50.

Damit gilt auch hier: Es gibt zwar eine Testpflicht für Flugreisende am Abflugort, aber weder eine Testpflicht nach der Rückreise oder eine Quarantäne. Zu beachten ist, dass ohne negatives Testergebnis kein Rückflug möglich ist. Urlauber können sich auch am Flughafen Palma vor dem Rückflug nach Deutschland testen lassen.

Wie ist die Lage in Griechenland?

Am Wochenende ist in Griechenland der offizielle Startschuss für die Tourismus-Saison gefallen. Das Datum geht mit weiteren Lockerungen einher - so dürfen die Menschen fortan innerhalb des Landes wieder frei reisen, was Griechen und Ausländern zuvor monatelang verboten war.

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Besucher müssen sich vor der Einreise registrieren und ihren vollen Impfschutz (14 Tage nach dem zweiten Impftermin) oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen. Eine Quarantänepflicht besteht für Griechenland nicht mehr.

Was erwartet Urlauber in der Türkei?

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land bleibt weiter auf hohem Niveau. In den touristischen Provinzen Antalya und Mugla lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Wochen bei rund 130 Fällen pro 100.000 Einwohner, in Izmir bei knapp 162. Bei der Einreise aus Deutschland in die Türkei muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.

Was sind die Reisetrends?

Die Kunden wollen wieder verreisen. „Die Nachfrage steigt enorm“, sagt Florian Kruse vom Reisebüro Adventure Tours in Hamburg. Beim Reiseveranstalter Tui stehen „europäische Ziele im Fokus, Griechenland, Kanaren und Balearen liegen vorn in der Präferenz.“

Über diese Destinationen hinaus sind etwa bei Adventure Tours Reisen nach Portugal beliebt. Denn Besucher aus EU-Ländern mit einer Corona-Inzidenz von weniger als 500 dürfen auch zu touristischen Zwecken wieder nach Portugal einreisen. Auch Sonnenziele wie Ibiza und Formentera werden von den Veranstaltern bereits wieder angeboten.

Wie viele Urlaubsflüge gibt es ab Hamburg?

Der Hamburger Flughafen bietet derzeit gut 80 Direktziele an. Bis zum Beginn der Sommerferien sollen es 105 sein.

Wie entwickeln sich die Preise?

Für Flüge müssen die Kunden tiefer in die Tasche greifen. Das gilt insbesondere für Touristen, die kurzfristig verreisen wollen, sagt Hans-Peter Eisenbeiss vom Reisebüro Sehnsucht like Robinson auf der Uhlenhorst. Teuer sind derzeit auch Mietwagen, etwa auf den Balearen. Viele Kunden überlegen in diesen bewegten Tagen noch, ob sie die Risiken einer Flugreise im Urlaub eingehen wollen.

Für sie gilt: „Wir geben unseren Kunden meist die Empfehlung mit der sogenannten Flex-Option zu buchen, hier kann man für ein geringen Aufschlag bis kurze Zeit vor Abreise ohne Nennung vom Gründen stornieren“, sagt Christian Müller von CM Reisen in Heimfeld. So sichere man sich für den Sommerurlaub die (oft noch) günstigen Preise.