Hamburg. Die IG Metall hat nach den ersten Warnstreiks weitere Protestaktionen angekündigt. Gefordert wird unter anderem eine Lohnsteigerung.

Nach den ersten Warnstreiks in der Hamburger Metall- und Elektroindustrie am Dienstag hat die IG Metall weitere Protestaktionen und Arbeitsniederlegungen angekündigt. In dieser und in der kommenden Woche werde es Warnstreiks geben, sagt Emmanuel Glass, der Zweite Bevollmächtigte der Gewerkschaft in der Region Hamburg, dem Abendblatt. Glass: „Es kann sein, dass es auch bei Airbus neue Aktionen gibt.“ Dann werde jedoch nicht nur die Nachtschicht betroffen sein.

Dort hätten genau eine Minute nach Mitternacht am Dienstag, unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht, etwa 80 Lackierer der Nachtschicht von Airbus die Arbeit niedergelegt und vor dem Werkstor einer Ansprache von Thomas Junk, Leiter der IG-Metall-Vertrauensleute bei dem Flugzeugbauer, zugehört, so Glass. Gegen 0.15 Uhr hätten die Lackierer die Arbeit wieder aufgenommen.

250 Beschäftigte in Hamburg nahmen an Warnstreiks teil

Insgesamt nahmen nach Gewerkschaftsangaben rund 250 Beschäftigte in Hamburg an den ersten Warnstreiks teil. Außer bei Airbus auch beim Metallverarbeiter Hydro Aluminium und beim Gabelstaplerhersteller Still.

Im gesamten Bezirk Küste beteiligten sich mehr als 2600 Beschäftigte aus zwölf Betrieben an den nächtlichen Warnstreiks. Allein im Mercedes-Benz-Werk in Bremen und beim dortigen Fahrzeugteilezulieferer Lear Corporation seien es 2100 gewesen. Für die Nacht zum heutigen Mittwoch waren Beschäftigte des Krananlagenherstellers Liebherr in Rostock dazu aufgerufen.

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Forderungen: Lohnsteigerung und Sicherung der Arbeitsplätze

Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, sprach von einem „deutlichen Zeichen für unsere Forderungen“. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 140.000 Metaller im Norden ein Paket, das für zwölf Monate ein Plus von vier Prozent vorsieht für Lohnsteigerungen und Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen.

Die Arbeitgeberseite lehnt höhere Löhne in diesem Jahr angesichts der Corona-Krise bislang ab und hat stattdessen einen „Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung ab 2022“ vorgeschlagen.