Hamburg. Die Hansestadt will eine der wichtigen Metropolen für Zukunftstechnologie werden. Eine Produktionsanlage für Wasserstoff ist geplant.

Für acht Wirtschaftszweige, die von besonderer Bedeutung für Hamburg sind, hat der Senat in den vergangenen Jahren jeweils ein Branchennetzwerk (Cluster) etabliert – etwa für die Luftfahrt, die Logistik oder den Gesundheitssektor. Nun wird das bestehende Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) um das Schwerpunktthema Wasserstoff erweitert.

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) will damit den Aufbau einer „wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft“ unterstützen. Hamburg mache sich mit großen Schritten auf den Weg, „eine der wichtigen Metropolen auf der Wasserstofflandkarte zu werden“, hieß es dazu von seiner Behörde. Am 26. März will man die Pläne mit einem „virtuellen Senatsempfang“ der Branche vorstellen.

Bau einer Produktionsanlage von Wasserstoff

Erst Ende Januar hatte Westhagemann mit mehreren Industriepartnern, darunter dem Energiekonzern Shell, eine Absichtserklärung zum Bau einer Produktionsanlage von Wasserstoff mittels erneuerbarer Energien unterzeichnet: Bis 2025 soll in Moorburg auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks eine der größten derartigen Anlagen Europas entstehen. Fabian Ziegler, Chef der Deutschen Shell Holding mit Sitz in Hamburg, wurde nun als kooptiertes Mitglied in den Vorstand des Clusters EEHH berufen, um das neue Schwerpunktthema dort zu repräsentieren.

„Shell hat das klare Ziel, ein führender Anbieter von ,grünem‘ Wasserstoff zu werden“, sagte Ziegler. Der Konzern will in den nächsten Monaten eine Pilotanlage für die Wasserstofferzeugung (Elektrolyse) mit einer Kapazität von zehn Megawatt (MW) in seiner Raffinerie im Rheinland fertigstellen; später soll diese Anlage auf 100 MW, entsprechend der für Moorburg geplanten Kapazität, erweitert werden.

Nachfrage nach Wasserstoff für Lkws soll steigen

„Ab Mitte der 2020er-Jahre kann die Nachfrage nach Wasserstoff für den Antrieb von Lkw sehr schnell hochlaufen – schneller als manche das heute erwarten“, sagte Ziegler. Er geht aber nicht davon aus, dass Wasserstoff in diesem Zeitraum in größerem Umfang auch für Pkw benötigt wird. Für sie ist nach Einschätzung von Ziegler der batterieelektrische Antrieb der „Königsweg“.

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Hauptabnehmer des in Moorburg erzeugten Wasserstoffs werden nach Prognosen des EEHH ohnehin die Industrie und die Chemiebranche, später aber auch die Luftfahrt sein. Weil die Nachfrage die Produktion voraussichtlich deutlich übersteige, soll im Hafen auch ein Importterminal entstehen.