Hamburg. Der Hochbunker in St. Pauli ist auch so schon eines der prägnantesten Gebäude Hamburgs. Das Bauende ist schon absehbar.
Wegen der länger anhaltenden Minusgrade im Februar sind die Bauarbeiten auf dem Hochbunker am Heiligengeistfeld auf St. Pauli in den vergangenen Wochen langsamer vorangekommen, als geplant. "Keine Frage, das Wetter hat Zeit gekostet", sagte ein Projektsprecher am Dienstag. Nicht nur Schnee und Frost, sondern auch der Wind stelle das Team nicht selten vor Herausforderungen.
"Wir müssen sämtliche Baustoffe und -teile mit Kränen aufs Bunkerdach transportieren. Bei höheren Windstärken sind Kranarbeiten allerdings nur eingeschränkt oder gar nicht möglich." Noch in diesem Jahr sollen auf dem Hochbunker in der Nähe des Millerntor-Stadions unter anderem fünf pyramidenartige neue Etagen entstehen.
Nun ist für Dienstagmittag ein weiterer wichtiger Umbauschritt geplant: Auf dem Dach des Kolosses sollen die Träger für das nächste Level der Aufstockung montiert werden. "Die Montage der tonnenschweren Träger ist ein wichtiger, geschossübergreifender Bauschritt bei der Aufstockung des grünen Bunkers. Sie bilden zum einen die Hallendecke und sind zum anderen das Tragwerk für die nächsten Level", sagte der Sprecher weiter.
St.-Pauli-Bunker: Umbau für 46 Millionen
Die neue Halle mit Platz für bis zu 2300 Besucher kann abends und am Wochenende für Konzerte, Theater, Lesungen und ähnliches sowie tagsüber für den Schulsport genutzt werden. Der mächtige Bau an der Feldstraße soll zudem mit etwa 4700 Bäumen, Gehölzen, Sträuchern, Hecken, Kletterpflanzen und Bodendeckern zu einem öffentlichen Park werden.
Der privat finanzierte Umbau kostet den Angaben zufolge mittlerweile rund 46 Millionen Euro. Neben den Grünflächen über den Dächern der Hansestadt sind unter anderem ein Gedenkort für die Opfer des NS-Regimes, Kunst- und Kulturflächen für Stadtteilinitiativen sowie ein Hotel mit 136 Zimmern geplant. Auch eine Bar, ein Coffee-Shop und ein Restaurant sollen dort Platz finden.