Hamburg. In der Corona-Krise verstärken sich die Wohnträume der Hamburger. Insgesamt steigt die Nachfrage nach Immobilienkrediten.
Nachdem die Bundesbürger seit März aufgefordert sind, möglichst zu Hause zu bleiben, ist dies kaum erstaunlich: In der Corona-Krise verstärken sich die Wohnträume der Hamburger. Einer Umfrage der Commerzbank zufolge haben 37 Prozent der Menschen aufgrund der Pandemie den Wunsch, in eine größere Mietwohnung umzuziehen, und 38 Prozent würden gern eine Immobilie zur Selbstnutzung erwerben.
Bei den Hamburgern, die ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung möchten, beruht dies zu 46 Prozent auf dem Wunsch nach höherer Wohnqualität, die sich zum Beispiel in einem Garten oder einem Balkon – falls noch nicht verfügbar – ausdrückt. 36 Prozent der Befragten hätten gern mehr Platz. Knapp dahinter (mit 35 Prozent) rangiert das Motiv der Altersvorsorge beziehungsweise Vermögensanlage.
Dabei wird ein frei stehendes Einfamilienhaus klar bevorzugt; 50 Prozent der Hamburger, die sich eine eigene Immobilie wünschen, hätten ein solches Haus gern. 37 Prozent der Menschen möchten eine Eigentumswohnung und nur 23 Prozent ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte.
Nur 15 Prozent wollen in „Speckgürtel“ ziehen
„Der höhere Platzbedarf dürfte auch mit der verstärkten Homeoffice-Nutzung zusammenhängen“, sagt Frank Nierhaus, Bereichsvorstand Nord für das Privatkundengeschäft der Commerzbank. Denn immerhin ein Fünftel der Befragten in Hamburg gab an, jetzt mehr von zu Hause aus zu arbeiten.
Lesen Sie auch:
- Wohnungen und Häuser in Bergedorf deutlich teurer
- Eigentumswohnungen in Hamburg kosten 7,2 Prozent mehr
Allerdings werden wohl nicht alle Wohnwünsche der Hamburger unter einen Hut zu bringen sein: Es gibt eine starke Präferenz für das Einfamilienhaus, 21 Prozent der Immobilieninteressenten würden gern ins Grüne ziehen, aber nur 15 Prozent möchten dazu in den „Speckgürtel“ der Metropole ausweichen. „Wir haben in diesem Jahr aber auch einige Finanzierungen in den Feriengebieten an den Küsten abgeschlossen“, sagt Nierhaus dazu.
Jeder dritte plant mit mindestens 20 Prozent Eigenkapital
Insgesamt steige die Nachfrage nach Immobilienkrediten „ungebremst“, sagt Nierhaus. Trotz der zeitweiligen Schließung einiger Commerzbank-Filialen wegen der Pandemie habe das Neugeschäftsvolumen hier in diesem Jahr um 15 Prozent zugenommen. Wie aus der Befragung außerdem hervorgeht, wollen 31 Prozent der Immobilien-Interessenten ihren Baukredit mit mindestens 20 Prozent Eigenkapital unterlegen. „Das ist ein sehr solides Fundament für die Finanzierung“, sagt Nierhaus.