Hamburg. Parkhaus eröffnet noch vor Weihnachten wieder. Apotheke, Bäckerei und Drogeriemarkt bleiben zunächst. Weitere Gespräche im neuen Jahr.
Was wird aus dem ehemaligen Kaufhof-Haus in der Mönckebergstraße? Mitte Oktober hatte der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof das Traditionskaufhaus geschlossen. Inzwischen ist es komplett leergeräumt, die Eingangstüren sind mit Papier verklebt. Seit November hat die Eigentümerin, die Württembergische Lebensversicherung, wieder das Hausrecht in dem als Kontor gebauten Klöpperhaus.
Konkrete Pläne für die zukünftige Nutzung gibt es bislang noch nicht, sagte der Leiter Immobilien der Versicherungsgesellschaft, Klaus Betz, auf Anfrage des Abendblatts. „Wir halten uns alle Handlungsoptionen offen.“ Ein Verkauf ist zunächst nicht vorgesehen. Im neuen Jahr soll demnach die Planung für eine langfristiges Konzept in enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg beginnen. Betz rechnet im ersten Quartal 2021 mit ersten Ergebnissen.
Denkmalgeschützte Fassade ist sanierungsbedürftig
„Unsere erste Priorität ist die Sicherung des Gebäudes“, sagte der Immobilienleiter. Dabei geht es zunächst vor allem um die denkmalgeschützte Fassade des 1913 gebauten Backsteinkomplexes, die schon seit längerem wegen Steinschlags durch Netze gesichert ist. Direkt nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts soll im Januar eine fachliche Begutachtung durchgeführt werden, um die konkrete Schadenslage festzustellen. Ziel ist die Sanierung der Fassade.
Auf den Flächen im Erdgeschoss sollen die bisherigen Kaufhof-Untermieter zunächst bleiben. „Wir wollen das Angebot temporär erhalten“, so Immobilienexperte Betz. Dabei geht es unter anderem um Filialen der Bäckereikette Dat Backhus und des Drogeriehändlers dm, die Apotheke Mö-City sowie ein Reha-Zentrum der BG-Kliniken. Die neuen Mietverträge sind auf zwei Jahre befristet. Auch das beliebte Parkhaus an der Bugenhagenstraße mit 270 Stellplätzen werde noch vor Weihnachten den Betrieb wieder aufnehmen, sagte Betz. Für die ehemaligen Kaufhof-Flächen im Erdgeschoss sucht der Eigentümer aktuell einen Interimsmieter.
Einzug des Naturkundemuseums nicht geplant
Bis das markante Gebäude am Eingang zur Hamburger Innenstadt wieder in neuem Glanz erstrahlt, wird es noch einige Zeit dauern. Es sei auf die Nutzung als Warenhaus zugeschnitten, sagte Eigentümer-Vertreter Klaus Betz. Einzelhandelsflächen über mehrere Stockwerke seien aber angesichts des Strukturwandels in der Branche nicht mehr zeitgemäß.
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„Es gibt keine Mieter, die sich ein Geschäft über das Erdgeschoss hinaus zutrauen.“ Deshalb will das Versicherungsunternehmen komplett neu denken, um eine Nutzungsmöglichkeit zu entwickeln. Diese soll, so Betz, zu dem sensiblen Standort passen, müsse aber gemäß des Grundstückswerts auch Rentabilität gewährleisten. Zu Überlegungen, den Standort für das geplante Naturkundemuseum zu nutzen, sagt Betz: „Das spielt derzeit keine Rolle.“