Hamburg. Michael Westhagemann macht Druck bei der Suche nach einer neuen Ablagerungsstelle. Welche Insel eine Alternative wäre.
Der Wirtschaftssenator der Hansestadt, Michael Westhagemann (parteilos), macht behördenintern Druck, möglichst rasch eine neue Ablagerungsstelle für Hamburgs Hafenschlick zu finden. „Wir müssen zeitnah zu einer Lösung kommen“, sagte er dem Abendblatt.
Bisher hat die für die Wassertiefeninstandhaltung zuständige Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) die ausgebaggerten Sedimente zum Teil bei Neßsand wieder in die Elbe gekippt oder beim Seezeichen „Tonne E3“ in der Nordsee in mehr als 30 Meter Wassertiefe abgelegt. Zudem bemüht sich Hamburg seit Jahren darum, die Sedimente weit in die Nordsee hinaus in die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) fahren zu dürfen, hat dafür aber keine Genehmigung.
Behörde führt mit Hochdruck Gespräche
„Mir war wichtig, dass es einen Plan B gibt, wenn wir bei der ,Tonne E 3‘ keinen weiteren Schlick mehr abladen dürfen oder wenn es mit der Genehmigung für die AWZ nicht so schnell klappt. Ich war überrascht, dass es uns gelang, relativ rasch mit Scharhörn eine Alternative als weitere Ablagerungsstelle zu haben. Allerdings muss auch diese Lösung mit den Nachbarländern besprochen werden“, so Westhagemann. Seine Behörde führe deshalb jetzt „mit Hochdruck“ Gespräche mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Lesen Sie auch noch:
- Kann die Elbvertiefung noch am Hafenschlick scheitern?
- Dove Elbe: Die Protestaktionen gehen weiter
- Ebbe und Wut: Streit um das Paradies an der Dove Elbe
Scharhörn liegt 15 Kilometer nordwestlich von Cuxhaven auf Hamburger Gebiet, allerdings in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer, weshalb sich Westhagemann auch mit den Umweltverbänden abstimmen will. Unklar ist, über wie viele Jahre die neue Unterwasserdeponie Schlick aufnehmen könnte. „Man kann dort eine größere Menge lagern, mindestens so groß wie bei der ,Tonne E3‘.“