Hamburg. Die Corona-Krise hat der ohnehin kriselnden Branche enorm zugesetzt. Knapp 200 Mitarbeiter sind vom Aus betroffen.

Auch der letzte Rettungsversuch ist gescheitert: Das Kaufhof-Haus an der Mönckebergstraße wird nun definitiv zum 17. Oktober geschlossen.

Die Geschäftsleitung informierte am Sonnabendvormittag die Mitarbeiter über das Aus für das Traditionshaus. „Die Verhandlungen haben sich wochenlang hingezogen. Wir haben auf eine klare Aussage gepocht“, sagte Betriebsrätin Ines Reinhard am Wochenende dem Abendblatt. Jetzt gibt es diese Klarheit, die allerdings bitter ist. Knapp 200 Mitarbeiter sind vom Aus betroffen.

Kaufhof an der Mönckebergstraße: Kosten für Neugestaltung zu hoch

Die Corona-Krise hat der ohnehin kriselnden Branche enorm zugesetzt. Bereits am 19. Juni hatte die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof die Schließung der Filiale bekannt gegeben. Seit Juli läuft der Räumungsverkauf. Zuletzt hatte es aber einen Hoffnungsschimmer gegeben: Die Württembergische Versicherung als Vermieterin hatte eine Reduzierung der Miete in Aussicht gestellt und sich bereit erklärt, die Sanierung der Außenfassade zu übernehmen.

Doch die Kosten für die notwendige Neugestaltung waren dem Konzern offenbar trotzdem zu hoch. Im Innern hätten unter anderem Lüftungen und Sprinkleranlagen erneuert werden müssen. Die Kosten wurden auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Zudem drohten für die Zeit des Umbaus deutliche Umsatzeinbußen.

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Nun dürfte es in der Stadt eine Diskussion über die künftige Nutzung dieser Immobilie geben, die an einem besonders attraktiven Standort unweit des Hauptbahnhofs beheimatet ist. Denn ein leer stehendes Gebäude dieser Größenordnung wäre kein besonders einladendes Entree für die Mönckebergstraße und die hinter dem heutigen Kaufhof liegenden Geschäfte.