Hamburg. Ehrung fand im kleinen Kreis mit knapp 20 Gästen statt. So lief die Veranstaltung unter Corona-Bedingungen ab.
Dass der Gründerpreis 2020 ein anderer als in den Vorjahren werden würde, das war der Jury bereits im Frühjahr klar. Denn statt sich – wie sonst üblich – persönlich zu treffen, von Angesicht zu Angesicht über die verschiedenen Kandidaten zu unterhalten oder auch mal zu streiten, fanden die Jurysitzungen in diesem Jahr über Telefon- und Videoschaltungen statt.
Gründerpreis-Verleihung in Hamburg – trotz Corona
Der Grund: natürlich Corona. Dennoch wurde nicht weniger leidenschaftlich diskutiert, aber am Ende war sich die Jury – wie bereits in den Vorjahren – ohne Ausnahme einig: in allen drei Kategorien hat man wieder einmal würdige Sieger gefunden.
Auch wenn die Veranstalter – die Haspa, das Abendblatt, Studio Hamburg, Hamburg 1 sowie Handels- und Handwerkskammer – trotz der Pandemie darauf gehofft hatten, dass die große Siegergala wie in den Vorjahren würde stattfinden können, mussten sie diese Pläne spätestens im Juni begraben. Mit 700 Gästen feiern in der Fischauktionshalle? Corona ließ es nicht zu.
Verleihung in der Handelskammer
So musste nach einer würdigen, aber auch sicheren Alternative gesucht werden. Und sie wurde gefunden: im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer. Knapp 20 Gäste waren geladen – Sieger, Laudatoren und Jurymitglieder inklusive.
Keine Frage: Eine festlich geschmückte Fischauktionshalle, ein reichhaltiges Buffet und eine Feier bis in die Nacht wären schöner gewesen. Doch in Zeiten von Covid-19 hieß es nun: das Beste aus einer schwierigen Zeit zu machen.
Selbstverständlich mit den notwendigen Schutzmaßnahmen. Das gelang am Montagabend am Adolphsplatz – und die Geehrten waren rundum zufrieden.
Preisverleihung im Netz sei "nicht das Gleiche"
Der Chef der Hamburger Sparkasse, Harald Vogelsang, begründete eingangs kurz, warum die Veranstalter sich für dieses Format entschieden hatten. „Preisverleihung im Netz? Kann man machen, ist aber nicht das Gleiche.“
Digitale Treffen hätten auch ihren Sinn, aber für eine Siegerehrung seien sie dann doch eher ungeeignet. Daher also „klein aber fein“ und sicher vor Ort.
Gründer vom Start-up Nect gewannen Preis
Im Anschluss bekamen die Gewinner in der Kategorie Existenzgründer ihren Preis überreicht. Die Jury hatte sich für Benny Bennet Jürgens und Carlo Ulbrich vom innovativen Start-up Nect entschieden.
Der Präses der Handelskammer, Norbert Aust, lobte die Gründer für ihre neue Software, mit der man sich recht einfach per Selfie-Video am Smartphone zum Beispiel bei Behörden identifizieren kann. „Neue technische Lösungen aus der digitalen Welt“ seien derzeit besonders gefragt, lobte Aust. Und Nect gehe genau diesen Weg.
Enerparc gewinnt in der Kategorie Aufsteiger
Dann duften sich in der Kategorie Aufsteiger die Gründer des Solarspezialisten Enerparc freuen.
Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider verwies in seiner Kurzlaudatio auf die Wichtigkeit des Themas Klimaschutz und betonte, dass Enerparc mit seinen Ideen bewiesen habe, dass sich ökologischer und ökonomischer Erfolg heutzutage nicht mehr ausschließen müssen. Sondern genau das Gegenteil sei der Fall.
Volkmar Wywiol für sein Lebenswerk geehrt
Schließlich wurde Volkmar Wywiol für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Bürgermeister Peter Tschentscher sagte: „Das Geschäftsmodell von Volkmar Wywiol geht uns alle an – denn es geht um Essen und Trinken. Er ist ein Familienunternehmer, wie er im Buche steht, bodenständig und innovativ, aber auch mit internationaler Ausrichtung. Sein Wirken über das Unternehmertum hinaus zeigt, wie vielfältig Volkmar Wywiol ist.“ Wywiol sagte, es sei eine „große Ehre“, den Preis erhalten zu haben.
Nach einem Glas Champagner löste sich der kleine Kreis wieder auf. Obwohl alle Beteiligten von einer würdigen Preisverleihung sprachen, einte Preisträger, Laudatoren und Gäste der Wunsch, dass 2021 wieder eine große Gala in der Fischauktionshalle stattfinden möge – in einer Zeit nach Corona.