Hamburg. Hamburger Online-Händler will den Service im eigenen Haus abwickeln. Erste Stellen sind bereits ausgeschrieben.

Otto geht neue Wege bei der Weiterentwicklung der Online-Plattform otto.de: Das Hamburger Unternehmen hat die Gründung einer Tochtergesellschaft angekündigt, über die künftig alle Bezahlfunktionen zwischen Kunden und Dienstleistern abgewickelt werden sollen. Online-Einkauf per Kreditkarte, Rechnung, Rate, Lastschrift oder Online-Dienst – insgesamt bietet Otto auf der Internetseite sieben unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an, die zum Teil von externen Dienstleistern wie der zur Otto-Gruppe gehörenden Hanseatic Bank abgewickelt werden.

Mit dem Aufbau einer hauseigenen Bezahlungs-Gesellschaft sollen die technisch aufwendigen Prozesse vereinheitlicht werden, teilte Otto mit. Hintergrund ist die Weiterentwicklung zu einem Marktplatz, bei dem ähnlich wie bei Amazon auch andere Händler ihre Waren anbieten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bezahldienstleister soll noch in diesem Herbst gegründet werden

„Nach der automatisierten Partneranbindung ist der Aufbau unseres eigenen Payment-Dienstleisters nun der nächste logische Schritt auf dem Weg zur Plattform. Das gibt uns die Möglichkeit, alle Zahlungsabwicklungen künftig aus einer Hand zu steuern“, sagte Marc Opelt, Vorsitzender des Otto-Bereichsvorstands. Bislang beträgt das Geschäft mit Drittanbietern fünf Prozent des Konzernumsatzes. Otto will bis Ende des Jahres die Zahl der Handelspartner auf 1000 ausweiten. Das erhöht die Komplexität bei der Rechnungsstellung. Die neue Gesellschaft ermögliche es, dass Kunden die Bezahlung über einen einheitlichen Check-out abwickeln könnten und nur eine Rechnung bekämen, auch wenn sie bei unterschiedlichen Firmen Waren bestellen, erklärte ein Otto-Sprecher.

Die Otto-Tochter soll noch in diesem Herbst gegründet werden. Anfang nächsten Jahres soll der Erlaubnisantrag bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht abgegeben werden. Mit einem Start wird nicht vor dem Frühjahr 2022 gerechnet. Dann sollen 150 Beschäftige bei dem hauseigenen Dienstleister arbeiten. Die ersten Stellen sind bereits ausgeschrieben – unter anderem wird ein Geldwäschebeauftragter gesucht.