Hamburg. Der Hamburger Getränkehersteller will wie Unilever und Greenpeace keine Werbung mehr auf Facebook und Instagram schalten.
Der Hamburger Getränkehersteller Fritz-Kola folgt einem Aufruf der amerikanischen Initiative #stophateforprofit, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Deswegen stoppt das Unternehmen im Juli bezahlte Werbeplatzierungen auf Facebook und der Facebook-Tochter Instagram.
Das Geld soll stattdessen an die Aktion „Hass hilft“ gespendet werden. Die Initiative sammelt für jeden entdeckten Hasskommentar auf Facebook einen Euro für Flüchtlinge und Initiativen gegen Rechts.
Fritz-Kola: Keine Werbung auf Facebook
Hinter dem Aufruf zum Werbeboykott stecken Bürgerrechtsorganisationen wie die Anti-Defamation-League, "Color of Change" und die Mozilla-Stiftung. Ihr Vorwurf: Facebook unternehme seit Jahren zu wenig gegen diskriminierende Einträge in den sozialen Medien und lösche Hasskommentare zu selten. Immer mehr Unternehmen folgen dem Aufruf der Initiativen – darunter Greenpeace, Unilever und VW, sowie Adidas, Honda, Levi's oder Starbucks.
„Bei der Eindämmung von Hasskommentaren geht es nicht um Zensur, sondern das Verhindern der Verbreitung rassistischer, gewaltverherrlichender Inhalte. Der Wert von Initiativen wie #stophateforprofit lässt sich deswegen kaum in Geld aufwiegen“, sagt Mirco Wolf Wiegert, Gründer und Geschäftsführer von Fritz-Kola.
Werbeboykott gegen Facebook zeigt Wirkung
Der Werbeboykott bringt Mark Zuckerberg in Bedrängnis. So soll laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung die Facebook-Aktie mehr als acht Prozent an Wert verloren haben und sich der Buchwert seines Privatvermögens binnen weniger Stunden um mehr als sieben Milliarden Dollar reduziert haben.
Fritz-Kola nutzt Werbekampagnen häufig für politische Statements. So veröffentlichte der Konzern im Juni eine Illustration auf seiner Facebook-Seite, die zeigt, wie der US-amerikanische Präsident Donald Trump mit einer kanonenförmigen Fritz-Kola-Flasche geknebelt zum Mond geschossen wird - unter dem Motto "Kola mit einem Schuss orange".
Fritz-Kola will auf anderen Kanälen werben
Der Getränkehersteller hat auch die Initiative „Pfand gehört daneben“ ins Leben gerufen, die Flaschensammler unterstützt. Damit die Aktion nicht unter dem freiwilligen Werbeboykott leidet, soll auf anderen Kanälen geworben werden. Das gilt auch für die kürzlich gestartete Initiative #hitzehilfe. Ziel der Kampagne ist es, Menschen zu ermutigen, Obdachlose im Hochsommer mit einer zusätzlichen Flasche Wasser zu unterstützen.
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Fritz-Kola wurde 2002 von den Studenten Lorenz Hampl und Mirco Wolf Wiegert in Hamburg gegründet. Heute sind Mirco Wolf Wiegert und Winfried Rübesam Geschäftsführer des Unternehmens, das seit 2014 Fritz-Kulturgüter heißt.