Madrid. Die Balearen lockern die Corona-Maßnahmen. So könnte eine Reise auf die Inseln ab Juni wieder möglich werden.
- Spanien will ab Juli wieder Touristen ins Land lassen, doch Mallorca will in einem Pilotversuch noch früher deutsche Reisende begrüßen
- Die Balearen gehören zu den Regionen, die am weitesten im spanischen Deeskalationsplan vorangeschritten sind
- Balearen-Regierungschefin Francina Armengol ist zuversichtlich, dass die Tourismus-Saison noch durchstarten kann
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„Die touristische Saison ist nicht verloren“, sagt Francina Armengol. Die regionale Regierungschefin der Balearischen Inseln hofft darauf, dass schon bald Touristen nach Mallorca, Europas meistbesuchter Urlaubsinsel, zurückkehren können. Sogar noch früher als in den Rest Spaniens.
Deutsche Touristen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf Mallorca. Im vergangenen Jahr machten sie mehr als ein Drittel aller Feriengäste aus. Daher versucht die balearische Regierung unter Armengol einiges, um Tourismus schnell wieder möglich zu machen.
Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sánchez hatte in seiner Rede an die Nation vom 22. Mai einen Termin für die allgemeine Öffnung der Grenzen verkündet. „Ab Juli wird der Empfang ausländischer Touristen unter sicheren Bedingungen wiederaufgenommen werden“, sagte Sánchez. Dann wird auch die zweiwöchige Zwangsquarantäne für Touristen aus dem Ausland aufgehoben.
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Mallorca und Corona: Deutsche Touristen könnten früher auf Insel
Armengol möchte auf Mallorca schon Mitte Juni wieder Touristen begrüßen. Dafür steht jedoch noch die Genehmigung der spanischen Zentralregierung aus. Sollte diese erteilt werden, sollen auf den Balearen „einige Pilotversuche“ gestartet werden, wird Armengol in der mallorquinischen Tageszeitung „Última Hora“ zitiert.
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Die Zeitung berichtet, dass sich insgesamt vier Hotelketten an den Pilotversuchen beteiligen wollen. Insgesamt könnten in diesem Pilotversuch 2000 bis 3000 Touristen in Platja de Palma und Alcúcidia untergebracht werden. „Dieser Touristenstrom wird von deutschen Reiseveranstaltern geleitet“, sagte Armengol gegenüber Última Hora. Zu besagten Reiseveranstaltern sollen Tui, DER Touristik und Schauinsland Reisen gehören.
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Ein Unternehmenssprecher von Tui hatte zuvor schon bestätigt, dass man gemeinsam mit der Balearen-Regierung die Initiative für besagtes Pilotprojekt ergriffen habe.
Tui-Chef Friedrich Joussen hatte in der „Bild am Sonntag“ erklärt „Wir haben einen Gesundheitscheck für alle Urlaubsziele ausgearbeitet und werden Urlaub nur dort anbieten, wo er auch sicher ist. An erster Stelle steht dann sicherlich Mallorca. Die Hotels dort haben einen Probelauf gemacht, können sofort starten und Gäste aufnehmen.“
Coronavirus: Eurowings fliegt wieder nach Mallorca
Die Lufthansa kündigte passend dazu an, ab Mitte Juni Mallorca wieder deutlich häufiger anzufliegen. Lesen Sie hier: Scheuer: „EU muss Einschränkungen für Lufthansa verwerfen“
Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat bereits im Mai ihre Flugverbindung zwischen Düsseldorf und Palma de Mallorca wieder aufgenommen. Nach Angaben eines Sprechers macht das Flugangebot derzeit aber „weniger als zehn Prozent unseres normalen Programms nach Mallorca“ aus. Die Passagiere an Bord seien auch „keine klassischen Touristen“, sondern vor allem Geschäftsleute oder Fluggäste, die eine Notsituation nachweisen könnten.
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Coronavirus in Spanien: In vier Phasen zurück zur Normalität
Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Spanien erfolgen in einem Vier-Phasen-Plan. Je nach Infektionszahlen treten die einzelnen Regionen in unterschiedliche Phasen mit unterschiedlichen Beschränkungen ein. Auf den Balearen befindet man sich bereits in Phase drei.
Das bedeutet zum Beispiel, dass der öffentliche Nahverkehr wieder zu 100 Prozent betrieben werden darf. Hotels dürfen öffnen, solange sie maximal zur Hälfte ausgelastet sind. „Es wird eine schrittweise Öffnung geben“, sagt Gabriel Llobera, Chef des balearischen Hotelverbandes ACH.
Und dann mit maximalen Vorsichtsmaßnahmen. Dazu sollen Desinfektionen, bargeldloses Zahlen und Masken für Personal und Gäste gehören. Auch ist die Abschaffung des Speisebüffets geplant, das viele Urlauber besonders lieben, aber das üblicherweise zu Gedränge führt. Stattdessen werden künftig Kellner mit Gummihandschuhen das Essen am Tisch servieren.
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Strände, Restaurants und Sehenswürdigkeiten – Was geöffnet ist
Vieles von dem was sich Urlauber sonst noch von Mallorca erhoffen, hat ebenfalls unter Auflagen geöffnet. Dazu gehören Strände, Restaurants und Bars. Wobei an den Stränden unterschiedliche Regelungen gelten können, was Abstand oder erlaubte Verweildauer angeht. Auch die Kathedrale von Palma öffnete wieder für Gläubige. Diskotheken und Nachtclubs bleiben aber vorerst geschlossen.
Geschäfte durften bereits seit Phase Eins und Zwei mit beschränkter Kapazität und unter Einhaltung eines Mindestabstandes von zwei Metern zwischen den Kunden öffnen. Seit dem 25. Mai dürfen Touristen auch wieder zu Denkmälern.
Die Balearen gehören zu jenen spanischen Regionen, auf denen die Epidemie inzwischen weitestgehend unter Kontrolle ist. Die Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera hatten sich Mitte März konsequent abgeschottet, Flug- und Fährverbindungen wurden gekappt. Das half, die Ausbreitung des Virus zu bremsen.
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Insel Formentera testet Sicherheitskonzept
Wie eine Urlaubsreise im Corona-Zeitalter aussehen könnte, konnte zuvor schon bei der Reise auf Mallorcas bereits virusfreie Nachbarinsel Formentera sehen: Bei allen Passagieren, welche die Fähre Ibiza-Formentera besteigen wollten, wurde per Wärmekamera die Körpertemperatur gemessen.
Zusätzlich mussten alle Reisenden einen Corona-Schnelltest überstehen. Einige Passagiere, die positiv getestet wurden, durften nicht auf die Fähre und wurden für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus geschickt. Lesen Sie hier: Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Urlaub im Ausland.
Ausgangsbeschränkungen auf Mallorca werden gelockert
Die Insel Formentera, auf der 12.000 Menschen leben und 20.000 Touristenbetten bereitstehen, diente als Versuchslabor für die Rückkehr zur Normalität: Hotels, gastronomische Außenterrassen und Einzelhandelsgeschäfte durften dort schon am 4. Mai öffnen – eine Woche früher als auf Mallorca. Auch die Strände wurden für Spaziergänge und für Wassersport freigegeben. Allerdings blieben die Insulaner wegen der geltenden Reiseverbote für Festlandspanier und Ausländer noch unter sich.
Dramatischer Wirtschaftseinbruch auf Mallorca
Lange kann vor allem Mallorca nicht mehr auf die Normalisierung warten. In einer Studie der Bank BBVA hieß es, die Wirtschaftsleistung der Balearen werden 2020 um 17 Prozent schrumpfen, fast doppelt so viel wie die spanische insgesamt. Im April stieg die Arbeitslosenrate um 62,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das war spanienweit der höchste Anstieg. (mit jas/dpa)
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