Hamburg. Die Kosten sollen um einen dreistelligen Millionenbetrag sinken. Stellenabbau ist derzeit nicht geplant.
Nun sieht sich also auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd dazu gezwungen, ein umfangreiches Sparprogramm zur Reduzierung der Kosten in der Coronakrise aufzulegen. Mit dem so genannten Performance Safeguarding Program (PSP) wolle die Traditionsreederei am Ballindamm kurzfristig einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag einsparen, bestätigte ein Reedereisprecher am Sonntag dem Abendblatt.
„Wir durchforsten unsere gesamte Kostenstruktur und schnüren ein großes Paket, um unsere Ausgaben zu senken und die Liquidität zu sichern“, sagte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen in der FAZ. Ein Stellenabbau sei derzeit nicht geplant. „Sollte sich die Situation deutlich zuspitzen, kann ich keine Garantien geben, dass es so bleiben wird“, so Habben Jansen weiter.
Coronakrise: Hapag-Lloyd hat Probleme mit Ladungsaufkommen
Dass Hapag-Lloyd Probleme mit dem Ladungsaufkommen in der Krise hat, war bereits bekannt. So muss das Unternehmen seine Flotte anpassen und Kapazitäten reduzieren. Das bleibt natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die Beschäftigung.
Habben Jansen hatte erst jüngst bei der Bilanzpräsentation deutlich gemacht, dass er trotz Coronakrise auch 2020 einen Gewinn erwirtschaften wolle. „Es gibt sicherlich wegen des Coronavirus-Ausbruchs mehr Unsicherheiten für unseren Ausblick als in normalen Situationen“, räumte er Ende März ein.
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Aber: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle dennoch zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro liegen. Im Vorjahr waren es 811 Millionen Euro. Ein ambitioniertes Ziel, das ohne deutliche Kostenkürzungen kaum zu erreichen sein wird. Die Anteilseigner dürften es mit Freude vernehmen, könnte der ohnehin schon hohe Aktienkurs dann womöglich weiter steigen.
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