Hamburg. Der Kurs stieg auf ein Allzeithoch von 84 Euro. Warum ein Kampf um Anteile das Papier zuletzt immer wertvoller machte.

Egal, ob vor der Coronakrise oder mittendrin – auf eine Konstante kann man sich verlassen: US-Präsident Donald Trump bewegt die Börsenkurse. Nachdem der Deutsche Aktienindex (DAX) bis einschließlich Donnerstag wegen der weltweiten Unsicherheiten mit Blick auf die Dauer der Rezession klar verloren hatte, schoss das wichtigste heimische Börsenbarometer am Freitag um zeitweise knapp vier Prozent in die Höhe.

Der Hauptgrund: Trump hatte am Abend zuvor deutliche Lockerungen für die US-Wirtschaft in Aussicht gestellt. „Wir müssen eine funktionierende Wirtschaft haben. Und wir wollen sie sehr, sehr schnell zurückhaben“, so der US-Präsident. Hinzu kamen Meldungen, dass es mit dem Medikament Remdesivir Erfolge im Kampf gegen Covid-19 gegeben habe. Die Anleger lechzen nach Signalen, die Hoffnung machen, dass die Wirtschaft weltweit schnell wieder auf vollen Touren laufen kann.

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Blickt man auf die Hamburger Werte, so ging es in den vergangenen Handelstagen vor allem für Hapag-Lloyd steil nach oben. Der Kurs stieg auf ein Allzeithoch von 84 Euro – ein Plus von knapp 20 Prozent seit Montag. Schon in den Monaten zuvor hatte der Kampf um Anteile zwischen Großaktionär Klaus-Michael Kühne und der chilenischen Reederei CSAV das Papier immer wertvoller gemacht.

Erst Ende März hatte Kühne seinen Anteil auf mehr als 30 Prozent erhöht und war damit zum größten Aktionär der Traditionsreederei am Ballindamm aufgestiegen. Die aktuelle Kursentwicklung deutet darauf hin, dass im Machtpoker bei Hapag-Lloyd die letzte Runde noch nicht gespielt worden ist.