Hamburg. Reederei steigerte ihr operatives Ergebnis auf 811 Millionen Euro. Höhere Frachtraten und gesunkene Treibstoffpreise helfen.
Die Traditionsreederei Hapag-Lloyd blickt auf ein ökonomisch starkes Jahr 2019 zurück. Auf Basis vorläufiger Zahlen konnten die Hamburger ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 82,7 Prozent auf 811 Millionen Euro steigern. Als wesentlichen Treiber für diese Gewinnexplosion nennt das Unternehmen „bessere Frachtraten und ein konsequentes Kosten- und Erlösmanagement“. Nicht nur das Ergebnis wurde kräftig erhöht, auch der Umsatz stieg um 8,6 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro.
Die durchschnittliche Frachtrate legte um 2,6 Prozent auf 1072 Dollar je Standardcontainer (TEU) zu. Ein Grund: Die Reederei konzentrierte sich auf profitablere Fahrtgebiete. Auch die gestiegene Transportmenge von mehr als zwölf Millionen TEU (plus 1,4 Prozent) und ein stärkerer Dollar gegenüber dem Euro ließen die Erlöse steigen. Bei den Kosten freute sich Hapag-Lloyd über gesunkene Treibstoffpreise. So mussten für eine Tonne Bunker im vergangenen Jahr durchschnittlich 416 Dollar bezahlt werden, 2018 waren es noch 421 Dollar.
Hapag-Lloyd: Auswirkungen auf die Börse
An der deutschen Börse kamen die vorläufigen Zahlen gut an. Der Kurs legte bis zum Nachmittag um mehr als fünf Prozent auf 79,00 Euro zu. Seit Anfang 2019 hat das Papier damit fast 230 Prozent an Wert gewonnen. Hauptgrund dafür war der internen Wettbewerb um zusätzliche Anteile zwischen den Großaktionären Klaus-Michael Kühne und der chilenischen Reederei CSAV (Compañía Sud Americana de Vapores).
Seit Mitte November 2019 bewegt sich der Kurs allerdings eher seitwärts. Schon damals erreichte die Aktie einen Wert von 78,50 Euro. Analysten halten das Papier mittlerweile für überbewertet und sehen einen fairen Preis bei 28 bis 48 Euro. Die endgültigen Geschäftszahlen für das vergangene Jahr und ein Ausblick auf 2020 veröffentlicht die Hamburger Reederei am 20. März.
Hapag-Lloyd übertrifft Erwartungen der Analysten
Bereits im Sommer deutete sich diese Gewinnsteigerung an, dennoch übertraf Hapag-Lloyd die Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 737 Millionen Euro gerechnet.
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FDP: Zeitfenster für Hapag-Lloyd-Verkauf nutzen
Michael Kruse, der Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion, fordert den Senat auf, sein Hapag-Lloyd-Aktienpaket zu verkaufen. "Hamburgs Sperrminorität zur Standortsicherung darf keine Dauerausrede dafür sein, dass Rot-Grün die Hände in den Schoß legt. Diese Regelung lässt sich leicht verändern zu Gunsten der Stadt, sodass das Versprechen ‚I want my money back‘ endlich eingelöst werden kann“, so der Politiker.