Hamburg. Vodafone startet Bau einer etwa drei Kilometer langen Glasfaser-Trasse in Hamburg. Wann Firmen in Highspeed surfen dürfen.
Jahrelang galt der Hamburger Hafen bei der Internetanbindung als rückständig. Wer Daten versenden oder empfangen wollte, quälte sich durch veraltete und völlig überlastete Kupferleitungen der Deutschen Telekom. Je nach Standort konnten nur bis zu vier Prozent der Betriebe auf schnelle Internetzugänge zurückgreifen. „Museumshafen“ lautete das Schimpfwort damals.
Doch jetzt tut sich etwas: Nach der Telekom 2017 startet jetzt auch der große Konkurrent Vodafone den Glasfaserausbau im Hafen. Und um sich nicht ins Gehege zu kommen, haben sich die beiden Branchengrößen die Versorgung aufgeteilt. Während die Telekom mehr die östlichen Teile des Hafens wie den Grasbrook bedient, verlegt Vodafone sein Glasfasernetz weiter westlich.
Vodafone startet mit dem Bau einer Glasfaser-Trasse
Wie Vodafone am Mittwoch mitteilte, startet das Unternehmen mit dem Bau einer rund drei Kilometer langen Haupttrasse entlang des Ellerholz- und des Reiherdamms. Obwohl Bahngleise, Brücken und Hochwasserschutzwände überwunden werden müssen, soll die Verlegung des Glasfaserkabels innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein. Bis zu 140 Firmen in dem Gebiet können dann mit modernen Anschlüssen versorgt werden, die Surfgeschwindigkeiten von 500 Megabit pro Sekunde für Kleinbetriebe bis zu einem Gigabit für Großbetriebe versprechen.
In einem zweiten Ausbauprogramm startet Vodafone die Bedarfsanalyse für die Verlegung eines Kabels für weitere Hundert Unternehmen entlang des Veddeler Damms. Damit der mehrere Millionen Euro teure Ausbau sich für Vodafone rechnet, müssen mindestens 30 Prozent der erreichbaren Unternehmen einen Glasfaseranschluss wählen. Die infrage kommenden Firmen werden dazu noch angeschrieben.
Schnelles Internet im Hafen für bis zu 140 Unternehmen
„Die digitale Transformation kann nur gelingen, wenn die richtigen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Der Glasfaserausbau im Hafen ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Kultursenator Carsten Brosda (SPD) betonte, der Senat wolle für Hamburg eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser erreichen.
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„Mit dem Spatenstich für den Glasfaserausbau erhält der Hafen jetzt endlich auch seine digitale Fahrrinnenanpassung, für die wir uns schon seit Langem ausgesprochen haben“, so die Handelskammer.
Die Steigerung der künftig möglichen digitalen Datenrate werde für die 140 Hafenunternehmen ein Katalysator für neue Geschäftsmodelle sein, sagte Vizepräses André Mücke. „Gigabit-Netze bringen mehr Lebensqualität und sind der entscheidende Rohstoff für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand“, so Christoph Clément von der Vodafone-Geschäftsführung.