Hamburg. Schon bald soll eine Vorentscheidung über die Vergabe der Automobilmesse fallen. Die Konkurrenz ist groß.
Der Wettbewerb um den Austragungsort der nächsten Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) geht in die entscheidende Runde. In der kommenden Woche präsentieren in Berlin beim Verband der Automobilindustrie (VDA) die Bewerberstädte ihre Konzepte. Schon einige Tage später soll es eine Shortlist mit den zwei oder drei aussichtsreichsten Bewerbern geben, mit denen bis zu einer endgültigen Entscheidung Anfang März weiterverhandelt wird. Hamburg geht mit viel Selbstbewusstsein in die Endphase der Bewerbung. „Ich sehe uns auf keinen Fall als Außenseiter“, sagte Messechef Bernd Aufderheide.
Mit Hamburg konkurrieren Frankfurt, Hannover, München, Berlin, Köln und Stuttgart um die Ausrichtung der IAA im September 2021. Bislang wurde die Großveranstaltung mit zuletzt 560.000 Besuchern alle zwei Jahre in Frankfurt abgehalten. Doch der Autoverband will die IAA reformieren, zu einer Mobilitätsmesse umgestalten und hat deshalb den Standort neu ausgeschrieben. „Für eine klassische Autoschau hätte Hamburg gar nicht zur Verfügung gestanden“, sagte Aufderheide.
Hamburg als Mobilitätsstadt Nummer eins
Doch nun sei die Lage anders: „Es wird schwer, an Hamburg vorbeizukommen, weil wir die Mobilitätsstadt Nummer eins in Deutschland sind.“ Im Zusammenhang mit dem Weltkongress für Intelligente Transportsysteme (ITS) im Oktober 2021 hat die Hansestadt rund 100 Mobilitätsprojekte angeschoben, von denen 30 bereits abgearbeitet sind. Da geht es um Sharing-Konzepte ebenso wie um autonomes Fahren, um E-Mobilität und Wasserstoff, um digitale Verkehrslösungen wie um selbstfahrende Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr oder die Kommunikation zwischen Ampeln und Autos. Bei einem Ranking des Branchenverbands Bitkom landete Hamburg auf Platz eins unter den digitalen Städten.
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Handicaps Hamburgs ist die geringe Hallenfläche
Da will die Messe in Zusammenarbeit mit Senat und Bezirk andocken, wenn es um die Präsentation Hamburger Vorzüge für die Ausrichtung der IAA geht. „Wir werden ein Reallabor für digitale Mobilität bekommen“, sagte Aufderheide. Das Handicap Hamburgs ist die geringe Hallenfläche von 85.000, bestenfalls 100.000 Quadratmetern. Das wird jedoch zum Teil ausgeglichen durch die innerstädtische Lage des Messegeländes. So soll das Heiligengeistfeld, auf dem dreimal im Jahr der Dom abgehalten wird, als Erprobungsfläche für neue Mobilitätstechnologien dienen. „Wenn wir aber nicht den Zuschlag bekommen sollten, dann war der Bewerbungsprozess dennoch eine wertvolle Erfahrung für uns“, sagt Aufderheide.