Hamburg. Die Aktie der Optikerkette wird zu wenig gehandelt und rutscht in den SDAX ab. Was das für die Kursentwicklung bedeutet.

Die Hamburger Optikerkette Fielmann muss aus dem führenden Index für mittelständische Unternehmen, dem MDAX, absteigen. Nach dem Deutschen Aktienindex (DAX) ist dieser Index mit insgesamt 60 Werten so etwa wie die zweite Bundesliga für börsennotierte Firmen. Neben Fielmann muss auch das Telekommunikationsunternehmen 1&1 Drillisch den MDAX verlassen. Dafür rücken der Batteriehersteller Varta und das Technologieunternehmen Teamviewer in die zweite Börsenliga auf.

Das Ausscheiden von Fielmann wird mit den geringen Aktienumsätzen des Papiers begründet. Nur ein Viertel der Aktien sind in Streubesitz. Die Besitzer dieser Aktien halten die Papiere nach Einschätzung von Experten sehr lange, was zu geringen Umsätzen führt. Außerdem gibt es wenig Nachrichten zu dem Unternehmen, was den Aktienhandel ebenfalls negativ beeinflusst.

Kurs von Fielmann wird kaum unter Börsenabstieg leiden

„Für den Kurs der Aktie wird es langfristig kaum Auswirkungen haben, in welchem Börsenbarometer das Papier enthalten ist“, sagt ein Börsenstratege. Allerdings werden Fondsmanager, die sich mit ihren Fonds konsequent am MDAX orientieren, das Papier aus ihren Depots werfen. Das kann zu kurzfristigen Kurskorrekturen führen.

Das ist aber zu verschmerzen: Innerhalb eines Jahres hat die Fielmann-Aktie um 28 Prozent zugelegt. Zuletzt hatte sich der 80-Jährige Unternehmensgründer Günther Fielmann aus dem Vorstand der Optiker-Kette Fielmann zurückgezogen. Damit übernahm sein Sohn Marc Fielmann (30) allein den Vorstandsvorsitz der Aktiengesellschaft.

Fielmann verkauft jede zweite Brille in Deutschland

Günther Fielmann hatte das erste Geschäft der späteren Kette 1972 in Cuxhaven eröffnet und das Unternehmen im Laufe von mehr als 45 Jahren zum führenden Augenoptiker in Deutschland aufgebaut. Fielmann verkauft jede zweite Brille in Deutschland und erwirtschaftet mit rund 740 Filialen im In- und Ausland und 20.000 Mitarbeitern einen Konzernumsatz von 1,43 Milliarden Euro. Das Unternehmen will in diesem und im kommenden Jahr mehr als 200 Millionen Euro investieren. Bis 2025 soll ein Außenumsatz von 2,3 Milliarden Euro erreicht werden.

Fielmann wie auch 1&1 Drillisch rutschen am 23. Dezember in den SDAX, die dritte Börsenliga mit insgesamt 70 Papieren. Die Aktien von 1&1 Drillisch haben seit Anfang 2018 rund 70 Prozent an Wertverloren und mussten deshalb den MDAX verlassen.