Hamburg. Hamburger Optikerkette expandiert kräftig. Übernahmen und höhere Personalkosten gehen allerdings auf Kosten des Gewinns.
Höhere Personalkosten durch die Expansion im In- und Ausland belasten den Gewinn der Hamburger Optikerkette Fielmann. Der Vorsteuergewinn schrumpfte im dritten Quartal bei kräftig gestiegenem Umsatz um zwei Prozent auf 78,5 Millionen Euro, wie das börsennotierte Familienunternehmen am Donnerstag mitteilte. Grund war ein um 13,5 Prozent höherer Personalaufwand. Darin sind auch die Löhne und Gehälter für die rund 200 Mitarbeiter der jüngst übernommenen slowenischen Firma Optika Clarus enthalten. Insgesamt wuchs das Personal binnen Jahresfrist um mehr als 1000 Stellen auf 20.519 Mitarbeiter.
Als Grund für den niedrigeren Quartalsgewinn gab das Management neben der höheren Mitarbeiterzahl einen Sondereffekt an, durch den das Ergebnis im Vorjahr höher ausgefallen war. Während der Absatz im Zeitraum Juli bis September um zwei Prozent auf rund 2,1 Millionen Brillen kletterte, schwoll der Umsatz um neun Prozent auf 400 Millionen Euro an. Das deutet darauf hin, dass erneut mehr hochwertige Gleitsichtbrillen verkauft wurden. Die Prognose für das Gesamtjahr eines Gewinn auf Vorjahrshöhe bekräftigte der Vorstand.
Marc Fielmann investiert 200 Millionen Euro
Ende September betrieb Fielmann 770 Niederlassungen, 41 mehr als vor Jahresfrist. Konzernchef Marc Fielmann will in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 200 Millionen Euro in die Modernisierung der Brillenläden, die Digitalisierung und die Expansion stecken. Anders als sein Vater Günther Fielmann (80), der das Unternehmen vor fast 50 Jahren gegründet hat, setzt der 30-jährige Sohn stärker auf das Internet.