Hamburg. In Berlin ist der Autohersteller mit seinem WeShare-Konzept bereits seit mehreren Monaten am Start. Gespräche mit dem Discounter.
Mit mehr als 1000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten für Elektroautos liegt Hamburg nach Angaben von Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) bundesweit vorn. Damit biete die Stadt auch eine gute Voraussetzung für den Carsharing-Anbieter WeShare, der im Frühjahr mit einer reinen E-Auto-Flotte von mehr als 1000 Fahrzeugen nach Hamburg kommt.
Doch will die Volkswagen-Tochter auch selbst für weitere Auflademöglichkeiten sorgen. In Berlin, wo WeShare im Juni mit 1500 Autos des Typs E-Golf an den Start ging, spreche man mit der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) über den Bau von Stromtankstellen an deren Märkten, sagte WeShare-Chef Phillip Reth: „Wir nutzen die Ladepunkte nachts, tagsüber stehen sie jedem Bürger zur Verfügung.“ Dieses Modell will man auf Hamburg übertragen, es gebe aber auch Gespräche über solche Kooperationen mit weiteren potenziellen Partnern.
Entlastung des Verkehrsraums
WeShare will mit der „lokal emissionsfreien E-Flotte zum Teilen“ nach den Worten von Reth „die Luft sauberer und die Stadt leiser machen“. Reth glaubt zudem an eine Entlastung des Verkehrsraums, nicht zuletzt im Hinblick auf Parkplätze. Nach Angaben der Firma zeigen Studien, dass ein einziges Carsharing-Auto bis zu 15 private Pkw ersetzen kann.
Verkehrsexperten sind jedoch skeptisch, ob ein solcher Entlastungseffekt tatsächlich eintritt. So kam die Unternehmensberatung A.T. Kearney in einer Studie im Sommer zu dem Ergebnis, eine vermehrte Nutzung von Carsharing-Angeboten ohne feste Stationen führe nicht dazu, dass die entsprechenden Kunden ihr Privatauto abschaffen. Laut den Experten von A.T. Kearney hat sich in Hamburg und Berlin die Nachfrage nach neuen Privatautos seit 2011, dem Jahr des Markteintritts von Carsharing-Flotten, nicht abgeschwächt.
Verlängerung der „Mobilitätspartnerschaft“
Anlässlich der Verlängerung der „Mobilitätspartnerschaft“ zwischen Hamburg und dem VW-Konzern zeigten sich beide Seiten mit der seit 2016 bestehenden Zusammenarbeit sehr zufrieden. Bis Ende 2020 will die VW-Tochter MAN 20 E-Busse an den HVV liefern. Zusätzlich wird MAN in Zusammenarbeit mit dem Hafenunternehmen HHLA und der Spedition Jakob Weets auf dem Container Terminal Altenwerder voll autonom fahrende Lkw testen.