Hamburg. Anwohner können neue Fördergelder erhalten. Flughafen-Chef Eggenschwiler im Abendblatt zu neuem Terminal.

Der Hamburger Flughafen nimmt derzeit mehrere Hundert Millionen Euro in die Hand, um die Infrastruktur zu modernisieren. Beispielsweise wird für etwa 30 Millionen Euro auf dem Vorfeld ein Interimsterminal, die sogenannten Shuttle Gates, gebaut – doch bei dem Projekt kommt es jetzt zu Verzögerungen. „Wir werden die Inbetriebnahme und Fertigstellung der Shuttle Gates um ein Jahr verschieben und erst im Frühjahr/Sommer 2021 fertigstellen“, sagte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler dem Hamburger Abendblatt.

Der Umbau der Rückseite von Pier Süd, an der sechs neue Gates entstehen sollen, werde ebenfalls ein Jahr später, wahrscheinlich erst 2021, starten.

Flughafen Hamburg: Zahl der Passagiere stagniert

Der Markt habe sich nicht so schnell entwickelt wie gedacht, sagte Eggenschwiler zur Begründung und nannte eine Reihe dafür verantwortlicher Faktoren: Das Aus für die insolvente Airline Germania, den teilweisen Rückzug der unter dem Flugverbot für die 737 Max leidende Ryanair, die sich eintrübende Konjunktur sowie die für den nächsten April geplante Erhöhung der Luftverkehrssteuer, die die Nachfrage für Flüge von und nach Deutschland trüben dürfte.

Nach einem Plus bei den Passagieren in diesem Jahr erwartet Eggenschwiler für 2020 eher eine Stagnation bei der Zahl der Fluggäste.

Lärmschutzprogramm mit den Airlines

Der Flughafen werde zudem erstmals zusammen mit den Airlines ein freiwilliges Lärmschutzprogramm auflegen. „Wir werden aus einem gemeinsamen Topf – einer Art einmaligem Sonderfonds – 1,2 Millionen Euro für Lärmschutzmaßnahmen an Gebäuden bereitstellen, die in unmittelbarer Nähe des Bahnkreuzes stehen“, sagte Eggenschwiler.

Das Programm soll den Lärmschutz für die Anwohner rund um Fuhlsbüttel deutlich verbessern soll. Es werde erstmals gemeinsam mit den Fluggesellschaften ein freiwilliges Lärmschutzprogramm aufgelegt.

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Das Programm soll am 1. Dezember 2019 starten. Das neue "Fördergebiet" enthalte Häuser im Umkreis von 1300 Metern um das Startbahnkreuz. 1600 Haushalte außerhalb der gesetzlichen Schutzzonen würden somit zusätzlich gefördert.

Der Hamburger Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) forderte die Bürger auf, die neue Förderung in Anspruch zu nehmen. Alte Anträge sollen neu geprüft werden. Auf der Internetseite des Flughafens sollen weitere Informationen zur Verfügung gestellt werden. Zur Förderung zählen etwa Schallschutzfenster in Schlafräumen und automatische Schließeinrichtungen für Fenster sowie Schalldämmlüfter in Schlaf- und Kinderzimmern.