Hamburg. Der Börsenkurs der Hamburger Reederei spielt verrückt. Was Analysten sagen und welcher prominente Kaufmann mitverantwortlich ist.

Wer im Januar Hapag-Lloyd-Aktien im Wert von 10.000 Euro gekauft hat, der kann sich glücklich schätzen. Denn er hat derzeit ein Anteilspaket der Hamburger Reederei in Höhe von 24.700 Euro im Depot – ein stolzes Plus von 147 Prozent in nicht einmal acht Monaten. Der Hintergrund dieses exorbitanten Kursanstiegs ist nicht ganz so einfach: Offensichtlich gibt es einen internen Wettbewerb um zusätzliche Anteile zwischen den Großaktionären Klaus-Michael Kühne und der chilenischen Reederei CSAV (Compañía Sud Americana de Vapores).

Sie haben in den vergangenen Monaten kräftig zugekauft. Kühne besaß Ende Juni schon 26,2 Prozent der Anteile, CSAV sogar 27,5 Prozent. Die Ausschläge an der Börse sind deshalb so groß, weil der Streubesitz, der den Aktienkurs bestimmt, auf weniger als acht Prozent abgerutscht ist. Im Klartext: Die Papiere der Kleinaktionäre sind bei Kühne und CSAV heiß begehrt.

Hapag-Lloyd an der Börse: Was die Analysten sagen

Die Analysten halten den Kursausschlag offensichtlich nicht für nachhaltig. So hat Warburg Research erst vor eineinhalb Wochen für die Aktie eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen und das Kursziel mit 34 Euro angegeben.

Analyst Christian Cohrs sprach zwar in seinem Statement von „beeindruckenden Quartalsergebnissen“, meinte aber auch: „Die positive Dynamik dürfte kaum noch viel länger aufrechtzuerhalten sein, auch angesichts trüberer Konjunkturaussichten.“