Düsseldorf. Wo sind Lebensmittel günstiger? Zwischen Aldi und Lidl tobt ein Preiskampf. Auch im Marketing kämpfen die Discounter gegeneinander.

Der Kampf um den günstigsten Preis läuft auf Hochtouren: Aldi oder Lidl, wer bietet die günstigsten Artikel an? Zwischen den beiden großen Lebensmitteldiscountern ist ein harter Kampf ausgebrochen. Dabei wird nicht nur mit Sonderangeboten für die günstigsten Lebensmittel gestritten, sondern auch mit Facebook-Kampagnen.

Lidl tritt dabei vor allem im Marketing aggressiv auf. Von dem Unternehmen aus Neckarsulm hängen in vielen Großstädten Plakate, in denen er die Konkurrenz frontal angreift. „Lidl lohnt sich. ALDI anderen sind teurer“, „Teurer wäre EDEKAdent“ oder „So günstig, da dreht sich der PENNY zwei Mal um“, steht darauf.

Discounter liefern sich Marketingkampf mit lustigen Sprüchen

Doch die Retourkutsche folgte sogleich. Aldi feierte kurz danach in einer Kampagne als der „Erfinder von günstig“. Und der zum Edeka-Reich gehörende Discounter Netto machte sich in einer Zeitungsanzeige über die angeblich zu geringe Auswahlmöglichkeiten bei Lidl lustig - mit dem Motto „Du willst a Lidl bit more Auswahl? Dann geh doch zu Netto!“.

Penny reagierte auf Facebook mit einem Video. In einem fiktiven Whatsapp-Gruppenchat verbünden sich die Aldi, Netto und andere gegen Lidl. Die fackelten nicht lange und reagierten, indem sie das Video erneut mit einem eigenen Ende veröffentlichten:

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Lidl testet Treueprogramm, Aldi expandiert nach China

Aber auch die Stammkundschaft wird von Lidl umworben. Seit Mitte Juni testet der Discounter ein Treueprogramm für Lidl-Kunden. Die App mit dem Namen Lidl Plus soll den individuellen Einkauf mit Rabatten und Werbung kombinieren. Im Jahr 2020 soll sie dann bundesweit verfügbar sein.

Aldi hingegen expandiert nach China: Im Juni ist die ersten zwei Aldi-Filialen in Shanghai eröffnet worden. Dort setzt der Discounter auf die stark von den Chinesen sehr geschätzte Importware.

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    Aldi kämpft um Markenartikel

    Dies alles zeigt: Für die Unternehmen geht es um viel. Der Auslöser lag wohl Entscheidung von Aldi, immer mehr Markenartikel ins Angebot aufzunehmen. „Aldi würde offensichtlich gern auch die Preissetzungshoheit bei den Markenartikeln erobern, das Niveau, an dem sich alle anderen preislich orientieren müssen“, sagt der Handelsexperte Matthias Queck von Retailytics, der Analystengruppe der „Lebensmittel Zeitung“.

    Bislang habe Aldi diese Rolle nur bei den Eigenmarken inne gehabt, bei den Markenartikeln hätten jedoch Lidl vorn gelegen. „Seitdem Aldi immer mehr Markenartikel anbietet, ist hier viel in Bewegung geraten.“ Ein Beispiel für die Preisrivalität: Als Aldi die 1,25-Liter-Flasche Coca-Cola im Sonderangebot für 79 statt 99 Cent anbot, verkaufte sie Lidl für 77 Cent und Aldi musste nachziehen. Vom größten Preiskampf aller Zeiten zu reden, sei aber übertrieben, so Queck. Die Rabattschlacht konzentriere sich „auf einige Markenprodukte“, meint der Branchenkenner. (lia/dpa)