Hamburg. Erste IT-Mitarbeiter gehen. Im Rahmen des Effizienzprogramms „Spring“ fällt möglicherweise eine komplette Führungsebene weg.

Es war eine Nachricht, die viele Hamburger aufschreckte: Im Dezember hatte die Haspa bestätigt, dass sie mit Unterstützung der Unternehmensberatung McKinsey ein Effizienzprogramm unter dem Projektnamen „Spring“ auf den Weg gebracht hat. Es sieht unter anderem die Schließung von 30 der heute rund 130 Filialen bis 2023/24 vor, in Mitarbeiterkreisen befürchtet man den Abbau von bis zu 1000 Arbeitsplätzen. Jetzt gehen die ersten Beschäftigte: Nachdem im April die Umstellung der IT auf das bereits von der Sparkassen-Finanzgruppe genutzte System erfolgt ist, hat der Personalabbau in dieser Abteilung in größerem Umfang begonnen, wie ein Haspa-Beschäftigter, der nicht genannt werden möchte, dem Abendblatt sagte.

Eine Haspa-Sprecherin sagte dazu, nach der IT-Umstellung würden „in diesem Bereich in Zukunft weniger Mitarbeiter benötigt“, dies sei ihnen auch „schon länger bekannt“. Anfang April hatte der zuständige Haspa-Vorstand Axel Kodlin gesagt, „in den nächsten zwei bis drei Jahren“ werde es einen „Rückbau“ von 100 der damals 260 Mitarbeitern geben. Generell soll jeglicher Personalabbau „so sozialverträglich wie möglich“ gestaltet werden, sagte Haspa-Chef Harald Vogelsang im Februar im Gespräch mit dem Abendblatt: „Betriebsbedingte Kündigungen hat es bisher beider Haspa nicht gegeben, und wir wollen auch in der Zukunft alles daransetzen, das zu verhindern.“

Mit sinkender Filialzahl gewinnt die Telefon- und Videoberatung an Bedeutung

Auf einer der regelmäßigen Führungskräfte-Veranstaltungen ist zudem kürzlich über eine interne Umstrukturierung gesprochen worden, die den Wegfall einer kompletten Führungsebene zur Folge hätte. Bisher sind die Filialen der Haspa in vier Regionalbereiche und 28 Regionen mit jeweils einem Leiter und einer Assistenz gegliedert. Künftig soll es, wie aus Mitarbeiterkreisen verlautet, einen internen Zuschnitt mit sieben Gebieten mit je einer Doppelspitze geben, auf die Ebene der Regionen soll verzichtet werden. „Dafür würden die Kompetenzen der Filialleiter gestärkt“, so die Haspa-Sprecherin. Es handele sich aber bisher nur um „Überlegungen“, Beschlüsse gebe es noch nicht.

Mit sinkender Filialzahl dürfte das so genannte „Mediale Beratungs-Center“ der Haspa, das erst 2018 in Betrieb ging, an Bedeutung gewinnen: Per Telefon- und Videoberatung kann die Sparkasse ihre Kunden auch außerhalb der Geschäftsstellen und deren Öffnungszeiten betreuen. Mit diesem „zusätzlichen Kanal“ wende sich die Haspa vor allem an jene „medial affinen“ Kunden, die die Filialen schon bisher kaum nutzten, sagte die Sprecherin.

Für das Projekt „Spring“ gebe es aktuell kein festgelegtes Enddatum, zu dem bestimmte Resultate feststehen, hieß es. Es würden derzeit verschiedene „Ideen“ diskutiert.