Hamburg. Flugzeugbauer wendet Prinzipien aus der Natur in der Technik an. Was Airbus mit dem „Wow“-Effekt auslösen möchte.
Die Natur liefert für die Technik häufig die besten Vorbilder. Vögel können die Flügel ausstrecken, einklappen, nach vorn und hinten drehen. Mit ihrer Flexibilität haben sie den starren Tragflächen von Flugzeugen viel voraus. Airbus hat nun in einer neuen Konzeptstudie die Vorzüge der fliegenden Tiere auf den Flugzeugbau übertragen.
„Bird of Prey“ – also Raubvogel – nennt der europäische Flugzeugbauer die Studie, die er vor Kurzem präsentierte. Angetrieben wird der Regionalflieger von vier hybrid-elektrischen Propellern. Ins Auge stechen die Flügelspitzen. Sie bestehen aus je fünf „Federn“, die aus flexiblem Material sein sollen und sich so optimal der aktuellen Flugsituation anpassen. Der geschwungene Übergang zwischen Rumpf und Flügeln sei dem graziösen und aerodynamischen Schwingen eines Adlers oder Falken nachempfunden, so Airbus. Statt eines typischen Seitenleitwerks gibt es am Heck wieder ein paar Federn.
Beim A350 lernte man schon von der Natur
„Unser ,Raubvogel’ wurde entwickelt, um eine Inspiration für junge Leute zu sein und einen ,Wow’-Effekt zu kreieren“, so Airbus-Manager Martin Aston. Ziel sei es, junge Leute für die Branche zu begeistern. Die Luftfahrt müsse sauberer, grüner und leiser werden. Dass man wichtige Prinzipien aus der Natur auf die Technik übertragen könne, habe man bei der Entwicklung des Großraumjets A350 gemerkt. So weit wird es beim Raubvogel aber nicht kommen: eine reale Anwendung ist nicht geplant.