Hamburg . Kriselndes Modeunternehmen erhält Kredite vom Großaktionär und von den Banken. Doch es bleiben nur sechs Wochen Zeit.

Atempause für den um seine Finanzierung ringenden Hamburger Modekonzern Tom Tailor: Das Unternehmen habe sich mit seinem Großaktionär und den Banken auf eine Brückenfinanzierung geeinigt, teilte Tom Tailor am Sonntagabend mit. Demnach stellt die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun, die mehr als 35 Prozent der Tom-Tailor-Aktien besitzt, kurzfristig einen Kredit in Höhe von 18,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Sechs Wochen Aufschub

Die Banken, die Tom Tailor mit Krediten finanzieren, gewähren dem Konzern demnach zugleich einen Zahlungsaufschub. Tom Tailor hätte am 30. Juni die Summe von 7,5 Millionen Euro tilgen müssen. Nun erhält das Management um Vorstandschef Heiko Schäfer sechs Wochen Aufschub. Darüber hinaus gewährten die Banken eine neue Kreditlinie im Umfang von 30 Millionen Euro, teilte der Konzern mit. Mit dieser Summe kann der Konzern neue Ware bestellen. Bevor die Banken das Geld bereitstellen, müssten aber noch letzte Details geklärt werden, hieß es.

Die durch die Brückenfinanzierung gewonnene Zeit solle genutzt werde, um die von den Banken in Auftrag gegebene unabhängige, gründliche Durchleuchtung des Unternehmens abzuschließen. Noch offen ist, in welchem Umfang Großaktionär Fosun und die Banken sich an der Sanierung beteiligen werden. Den von Tom Tailor vorgeschlagenen Verkauf der hoch defizitären Tochter Bonita hatten die Banken Anfang Juni abgelehnt.