Hamburg. Konzern aus Hamburg übernimmt von Bayer die Marke Coppertone. DAX-Konzern gibt 550 Millionen US-Dollar aus.
Beiersdorf macht Ernst mit der angekündigten Wachstum-Strategie. Der Nivea-Hersteller hat den US-amerikanischen Sonnenschutz-Spezialisten Coppertone von Bayer erworben. Nach einer Mitteilung, die die beiden DAX-Konzerne am Montagabend nach Börsenschluss veröffentlichten, beträgt der Kaufpreis 550 Millionen US-Dollar (489,65 Millionen Euro). Für Beiersdorf ist es die erste große Übernahme unter dem neuen Vorstandschef Stefan De Loecker. Damit solle das Portfolio signifikant ausgeweitet und die führende Position des Kosmetikanbieters als Sonnenschutz-Spezialist gestärkt werden, hieß es.
Coppertone war die erste Sonnenschutzmarke, die 1944 auf den US-Markt kam. Sie wird von Whippany im US-Staat New Jersey aus in den USA, Kanada und China vertrieben. Im Jahr 2018 hat Coppertone den Angaben zufolge einen Umsatz von 213 Millionen US-Dollar (189,6 Millionen Euro) erwirtschaftet. Mit dem Erwerb betritt Beiersdorf den weltweit größten Markt für Sonnenschutz, die USA, und stärkt so seine Präsenz in Nordamerika. „Diese Transaktion unterstreicht unsere Verpflichtung zu wettbewerbsfähigem, nachhaltigem Wachstum und Investitionen in die Hautpflege – zwei wesentliche Prioritäten unserer neuen C.A.R.E.+ Strategie“, sagte Beiersdorf-Chef De Loecker.
Coppertone erst 2014 gekauft
Bayer hatte Coppertone erst 2014 gekauft. Man habe seitdem mit der Revitalisierung der Marke Fortschritte gemacht, sagte Heiko Schipper, Mitglied des Vorstands von Bayer und Leiter der Division Consumer Health. Der Chemie-Riese braucht nach dem teuren Monsanto-Zukauf Geld zur Entschuldung und plant diverse Spartenverkäufe Beiersdorf erwirbt die weltweiten Produktrechte an dem Sonnenschutzpionier und übernimmt die 450 Mitarbeiter in den USA, Kanada und China und das Produktionswerk in Tennessee.
Mit dem Abschluss der Transaktion wird, vorbehaltlich der üblichen Vollzugsbedingungen einschließlich Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden, voraussichtlich im dritten Quartal 2019 gerechnet.