Hamburg. Rund um das Alstertal-Einkaufszentrum setzt die Firma Lastenräder ein. Die können jetzt vor Ort auch neu beladen werden.

Bei der Paketzustellung in Hamburg setzen alle großen Paketdienste auch auf Lastenfahrräder. Die kleinen, wendigen Fahrzeuge, die zumeist mit Strom aus der Batterie angetrieben werden, gelten bei der Zustellung kleinerer Pakete auf Touren mit vielen Empfängern als eine Alternative zu Kleintransportern oder Lkw der Sprinterklasse. Ihr größter Vorteil: Sie versperren beim Entladen nicht die ganze Straße und fahren emissionsfrei. Ihr größter Nachteil: Der Laderaum ist eher klein und muss mehrmals am Tag wieder mit Paketen aufgefüllt werden. Doch bis zum nächsten Verteilzentrum ist es meist ein weiter Weg.

Mikrodepot am AEZ

UPS hat in der City mehrere Container als sogenannte Mikrodepots eingerichtet, DPD belädt seine Lastenräder in einer Tiefgarage in der HafenCity neu. Hermes – Deutschlands zweitgrößter Paketdienst – testet seit Kurzem im Gebiet rund um das Alstertal-Einkaufszentrum und im Zusammenarbeit mit dessen Betreiber ECE eine mobile Variante eines solchen Mikro-Zwischenlagers. Es ist ein umgebauter Anhänger. In ihm kann ein Lastenrad ins Einsatzgebiet gebracht werden, und in ihm lassen sich Pakete zwischenlagern, die im Laufe des Tages ausgeliefert werden.

Einsatz der Lastenräder wird flexibler

„So können wir flexibel reagieren, wenn in einem Gebiet an einem Tag besonders viele Pakete zugestellt werden müssen“, sagt ein Hermes-Sprecher. Das Unternehmen erprobt das System zunächst für drei Monate und kann dabei das Gelände des Alstertal-Einkaufszentrums (AEZ) nutzen. Centerbetreiber ECE kann sich gut vorstellen, dass Minipaketzentren die Attraktivität eines Einkaufszentrums erhöhen. Weil Flächen in der City und in Stadtteilzentren knapp sind, gibt es bei Hermes zudem Gedankenspiele um andere Kooperationen. Ladestationen für E-Mobile könnten auf nachts leerstehenden Supermarkt-Parkplätzen installiert werden