Hamburg. Städtische Wirtschaftsförderung Hamburg Invest machte lediglich deutlich, dass sie eine neue Gewerbefläche benötige.

Stadtplanungssitzungen in den Bezirken sind nicht immer für die Wirtschaft von großem Interesse. Doch als der Stadtplanungsausschuss in Harburg jetzt tagte, war die Aufmerksamkeit deutlich größer. Es ging um den Tagesordnungspunkt 4, nämlich den Bebauungsplan Heimfeld 42/ Moorburg 7. Was sich dahinter verbirgt, stand in der Sitzungseinladung in Klammern: Erweiterung Daimler-Werk. Will Mercedes in Hausbruch etwa weiterwachsen? Der Ausschuss gab keine Antwort.

Der Punkt war in wenigen Minuten abgehandelt. Die städtische Wirtschaftsförderung Hamburg Invest machte lediglich deutlich, dass sie innerhalb des Planungsgebiets in Hausbruch eine neue Gewerbefläche benötige. Auf die Frage des Ausschussvorsitzenden Frank Richter, ob die Fläche für Daimler sei, gab sich die städtische Vertreterin zugeknöpft. „Es ist nicht so konkret, dass ich dazu etwas sagen könnte.“

Antriebsteile für die Elektromobile

Auch eine direkte Nachfrage bei Hamburg Invest blieb ohne Antwort. „Wir können zu dem Gebiet noch gar nichts sagen“, erklärte Sprecher Andreas Köpke. Tatsache ist aber, dass Werksleiter Wolfgang Lenz bereits im März 2017 Investitionen des Daimler-Konzerns von einer halben Milliarde Euro in das Mercedes-Werk Hausbruch angekündigt hatte.

So sollte der Standort, an dem 2500 Beschäftigte bisher Achsen- und Achsenkomponenten, Lenksäulen, Komponenten für die Abgastechnologie und Leichtbaustrukturteile produzieren, auch Antriebsteile für die Elektromobile in Hamburg herstellen. Dass Daimler dafür die weiteren Flächen benötigt, ist eher unwahrscheinlich. Immerhin geht es bei dem neuen Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werk um 15 Hektar.

Neue Arbeitsplätze

Dem Vernehmen nach will der Autobauer dort zwei bereits in Hamburg bestehende Logistiklager zusammenziehen und zusätzlich einen Gleisanschluss verlegen lassen. Dadurch könnten etliche Lkw-Fahrten am Tag eingespart werden. Auch weitere Logistikunternehmen könnten sich auf der Fläche ansiedeln. Neue Arbeitsplätze würden dabei auch entstehen. Über die Zahl schweigen Stadt und Konzern aber – wie auch über alles andere.