Hamburg . HHLA und Fraunhofer-Center prüfen Einsatz der Fluggeräte. Technisch wäre der schwebende Containertransport schon heute möglich.

Container sollen im Hambuger Hafen schon bald durch die Luft transportiert werden. Hamburgs größter Hafenkonzern, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), prüft mit dem Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Partnern aus der Luftfahrtindustrie den Einsatz von Drohnen zum Transport leerer Stahlboxen. Das kündigte die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath anlässlich der Bilanzveröffentlichung an. „Bei uns lernen die Boxen zu fliegen“, sagte Titzrath vor Journalisten.

HHLA soll Treiber der Digitalisierung im Hafen werden

Schon heute seien große Drohnen in der Lage, Traglasten von zwei Tonnen in die Luft zu heben. Diese Entwicklung müsse man nutzbar machen, etwa in der Leercontainerlogistik. Zum einen seien damit Effizienzsteigerungen möglich. Zum anderen habe man eine größere Variabilität bei der Be- und Entladung außergewöhnlich großer Containerschiffe, von denen immer mehr in den Hamburger Hafen kommen.

Einsatz von Drohnen technisch schon möglich

„Technisch ist der Einsatz von Drohnen zum Containertransport bereits möglich, sagte Titzrath. Nun gelte es für die HHLA nach Lösungen zu suchen, die auch wirtschaftlich sind, und einen Zeitrahmen zu benennen innerhalb dessen die Technologie zur Verfügung steht.

Auch der Test zusammen mit dem Lkw-Hersteller MAN zum Einsatz von selbstfahrenden Lastwagen im Hamburger Hafen nimmt inzwischen Gestalt an. „Vor einigen Tagen sind die ersten autonom fahrende Lkw auf unser Hafengelände gerollt“, sagte Titzrath. Die Vorstandschefin will die HHLA zum Treiber der Digitalisierung im Hafen machen.

HHLA steigert Umsatz um 3,1 Prozent

Finanziell hat sie dazu den notwendigen Rückhalt. Der Hafenbetrieb HHLA hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 3,1 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro steigern können (Vorjahr 1,25 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um annähernd 18 Prozent von 173,2 Millionen Euro in 2017 auf 204,2 Millionen Euro. Unterm Strich stand 2018 ein Konzernjahresüberschuss von 138,5 Millionen Euro. Das sind 30,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Angesichts des guten Ergebnisses will Titzrath insgesamt 68 Millionen Euro an die Anteilseigner ausschütten. Das sind 0,8 Euro Dividende pro Aktie. Im Vorjahr waren es nur 0,67 Euro pro Aktie, also 19,4 Prozent weniger. Besonders freuen dürfte sich über den Geldsegen die Stadt Hamburg, die 68 Prozent an der HHLA hält. Sie bekommt 44 Millionen Euro ausgeschüttet.

HHLA in Zahlen:

  • 1,3 Miiliarden Euro Umsatz
  • Jahresüberschuss: 138,5 Millionen Euro
  • Aktueller Aktienkurs
  • Neue Dividende: 80 Cent je Aktie
  • Rund 5900 Konzernmitarbeiter