Hamburg. Hamburger Modekonzern verschiebt seine Bilanzvorlage. Grund seien organisatorische und zeitliche Mehraufwände.

Das Hamburger Modeunternehmen Tom Tailor will den Jahresabschluss 2018 nun erst „im Laufe des Aprils 2019“ vorlegen. Bisher war das für den Donnerstag dieser Woche geplant.

Organisatorischer Mehraufwand

Der Grund für die Verschiebung seien „organisatorische und zeitliche Mehraufwände“, die durch die im Februar vorgenommene Kapitalerhöhung sowie die erstmalige Anwendung des internationalen Bilanzierungsstandards IFRS 5 im Hinblick auf den Posten „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ entstanden sind, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte.

Keine neue Hiobsbotschaft

Eine neue Hiobsbotschaft für die Aktionäre soll es bei der Bilanzvorlage im April jedoch nicht geben: „Die zuletzt im Dezember 2018 kommunizierten Jahresziele bleiben unverändert“, heißt es in der Mitteilung.

Mitte Dezember hatte der Vorstand die Prognose für die Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 6 bis 6,5 Prozent zurückgeschraubt. Bereits im September hatte Tom Tailor die Aussichten bei der Marge von zuvor 10 Prozent auf nur noch 7,5 bis 8,5 Prozent zusammengestrichen.

Bonita belastet den Konzern

Seit Jahren belastet die schleppende Sanierung der Marke Bonita, mit der man den Kundenkreis jenseits der 40 ansprechen will, den Konzern. Im Dezember berichtete der Vorstand über eine Abschreibung zwischen 120 Millionen und 130 Millionen Euro auf den Wert dieser Marke. Man prüfe für sie alle Optionen, auch einen Verkauf, hieß es.

Im Zuge der Kapitalerhöhung im Februar hatte der chinesische Groß­aktionär Fosun seinen Anteil an Tom Tailor von knapp 29 Prozent auf gut 35 Prozent ausgeweitet und den übrigen Anteilseignern kurz darauf ein Kaufangebot unterbreitet.