Hamburg . Schweizer Modehändler will Verkaufsflächen verringern. Weitere Geschäftsaufgabe in der Region Hamburg möglich.
„Nimm 3, zahl 2“ schon seit Wochen wirbt Tally Weijl mit Sonderangeboten für Jeans, Sweater und T-Shirts in den großen Schaufenstern des Einkaufszentrums Mercado. Jetzt ist klar, dass der Mode-Händler in Ottensen schließt. Man wolle sich in Zukunft auf kleinere Flächen mit 300 Quadratmetern und den Online-Handel konzentrieren, sagte eine Firmensprecherin auf Anfrage des Hamburger Abendblatts. Seit Ende 2009 bietet das Schweizer Unternehmen an dem Standort auf knapp 500 Quadratmetern modische und günstige Kleidung für junge Frauen an. Letzter Verkaufstag ist der 12. März. Im Laufe des Jahres werde vermutlich noch eine weitere Filiale geschlossen, hieß es. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht. Aktuell haben die Schweizer in der Region Hamburg acht Filialen.
Stationärer Modehandel unter Druck
Der stationäre Modehandel hat im vergangenen Jahr Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. Experten sehen als Gründe den warmen Sommer und Herbst sowie den wachsenden Online-Handel. Im Mercado machte zuletzt die dänische Kette Bestseller mit den Vero Moda/Jack Jones eine Filiale dicht. Der deutsche Anbieter Esprit hat seine Fläche deutlich verringert und eröffnet nach monatelanger Pause Mitte März neu. In Juni öffnet die Drogeriemarktkette Müller aus Ulm an dem Standort die Türen seiner dritten Filiale in Hamburg.
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„Wir haben das Glück, dass wir uns die Mieter noch aussuchen können“, sagte Center-Manager Sven Ebert. Die Kundenfrequenzen lägen stabil bei etwa 23.000 Besuchern am Tag. Für die Räume von Tally Weijl konnte Ebert die Mode-Marke Only gewinnen, die ebenfalls zu Besteller gehört und nach einer Renovierung einzieht. Neue Mieter muss er auch für die Ladenflächen des schwedischen Haushaltswaren-Anbieters Clas Ohlson und des Elektronikhändlers Conrad suchen. Beide haben angekündigt, die Standorte zu schließen. „Es laufen Gespräche“, so der Center-Manager. Details könne er noch nicht nennen.