Hamburg . Bei der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ fanden die Hamburgerinnen keinen Investor. Jetzt wollen sie es allen zeigen.
Bei der TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ hat Kaiserschlüpfer keinen Deal bekommen. „Jetzt wird’s schlüpfrig“, hatte Investorin Judith Williams das Geschäftsmodell der Gründerinnen Julia Steinbach und Daniela Westberg-Heuer sogar ungewohnt bissig abgekanzelt. Doch die Hamburgerinnen ließen sich nicht entmutigen, arbeiten weiter an ihrem Sortiment mit Spezialunterwäsche. „Es läuft gut“, sagt Julia Steinbach. So gut, dass Kaiserschlüpfer jetzt einen eigenen Laden in Groß Flottbek (Beseler Straße 29) eröffnet. Schon jetzt ist das 33-Quadratermeter-Geschäft, in dem vorher ein Spielzeugladen war, vormittags offen. Ganz offiziell soll es am 26. April losgehen.
Idee war in der Geburtsklinik entstanden
Kaiserschlüpfer macht Produkte, die sich nicht unbedingt von selbst erklären – obwohl sie sehr viele Frauen betreffen. Es geht nicht um sexy Dessous, sondern um Unterwäsche für die Schwangerschaft, die Zeit nach der Geburt, nach dem Kaiserschnitt oder bei Regel- und Rückenschmerzen. „Wir wollen Frauen das Leben leichter machen“, sagen die Kaiserschlüpfer-Erfinderinnen, die ihre Kreationen gern als „Wohlfühlslips“ bezeichnen. Die Idee war entstanden, nachdem Julia Steinbach nach einem Kaiserschnitt Probleme mit dem Druck auf der Operationsnarbe hatte. Zusammen mit ihrer Hebamme Daniela Westberg-Heuer entwickelte sie den ersten Kaiserschlüpfer. Das Besondere: Vorn gibt es eine Tasche für ein Gelpad, das vor dem Druck schützt und zugleich kühlt. „Das wirkt wie ein Stoßdämpfer“, sagt Westberg-Heuer.
Neu ist die Stillhilfe Busenfreundinnen
Inzwischen sind die Jung-Unternehmerinnen froh, dass es bei der Höhle der Löwen nichts geworden ist. Kurz danach fanden sie selbst einen Investor, der sogar deutlich mehr als die zunächst veranschlagten 100.000 Euro in Kaiserschlüpfer investiert hat. Sieben unterschiedliche Modelle gibt es inzwischen, in mehreren Farben und allen Größen. Neu sind die Kalt-Warmkompressen „Busenfreundinnen“ als Stillhilfe. Weitere Produkte sind in Planung. „Seit dem Start vor zwei Jahren haben wir 15.000 Artikel verkauft“, sagt Steinbach, die aus dem Marketing kommt. Die Kunden kommen über den eigenen Online-Shop, Plattformen der Otto Group und Direktverkauf in Hebammen-Praxen, Apotheken oder Spezialläden. Gerade haben die Hamburgerinnen eine große Geburtsklinik als Kunden gewonnen.