Hamburg. Hamburger Unternehmer bringt XCAPE nach Deutschland. Es ist eine Mischung aus Mofa und E-Scooter.

Auf den ersten Blick erinnert er ein bisschen an ein futuristisches Dreirad. Oder an eine Golftasche. Je nachdem, in welchem Zustand er sich befindet. Ob er ausgeklappt oder zusammengefaltet ist. Er, das ist der
XCAPE X1 – eine Mischung aus klappbarem Mofa und Roller mit Elektromotor. Der Hamburger Unternehmer Claus Meyer (71) hat das Gefährt vor zwei Jahren erstmals in Asien gesehen – und war davon so begeistert, dass er sich kurzerhand für den Import des Gefährts im Miniformat entschloss und gemeinsam mit seinem Geschäftspartner René Schildt eine Straßenzulassung erwirkte.

Streng genommen handelt es sich bei dem XCAPE zwar um ein Leichtkraftrad, Claus Meyer spricht aber meist von E-Scooter. Das Problem: E-Scooter sind in Deutschland bislang nicht auf der Straße erlaubt. 2019 will die Bundesregierung das zwar ändern – aber nur unter strengen Vorgaben. Pflicht sollen unter anderem zwei Bremsen, Leuchten und Blinker sein sowie eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 20 km/h.

Beförderungsmittel statt reines Spaßgefährt

Auch der XCAPE musste für die Zulassung in Deutschland mehrmals überarbeitet werden, bevor der TÜV zufrieden war. „Es war ein hartes Stück Arbeit, bis aus einem reinen Spaßgefährt ein straßentaugliches Beförderungsmittel wurde“, sagt Claus Meyer, der in den 80er- und 90er-Jahren den Trendladen Loft in der Innenstadt betrieb. Seit einem Jahr hat der XCAPE eine TÜV & Strassenzulassung nach Paragraf 21 (Mofa-Klasse). Doch die Verkaufszahlen sind gering – noch – davon sind die Hamburger Geschäftsinhaber überzeugt. Schließlich erfreuen sich E-Scooter in Metropolen außerhalb Deutschlands bereits großer Beliebtheit und werden dort oft für kürzere Strecken in der Stadt genutzt. Daher sei es nur eine Frage der Zeit, bis sich die E-Scooter auch hierzulande auf den Straßen etablierten.

Mofa-Führerschein Voraussetzung

Das Besondere an den Elektrorollern: Die handlichen Gefährte können meist mühelos transportiert werden und gelten daher als ideale Verkehrslösung für Städte, viele können zusammengeklappt und mitgenommen werden. So auch der XCAPE, der laut Meyer von Kunden sogar schon mit ins Motorflugzeug oder auf eine Schiffsreise genommen worden sei. Bis zu 40 Kilometer Reichweite schafft das etwa 19 Kilogramm schwere Gefährt, danach muss der Akku rund vier Stunden wieder aufgeladen werden. Bisher gibt es den
XCAPE nur online (https://xcape-
bike.com
), doch bald soll auch der Handel folgen, sagen Schildt und Meyer.

Einfach aufsteigen und losfahren geht dennoch nicht. Fahrer müssen ab 15 Jahre alt sein und benötigen mindestens einen Mofa-Führerschein sowie eine Leichtkraftversicherung. Ein Helm sei nach Angaben der Geschäftspartner zwar nicht Pflicht, da das Gefährt nur maximal 20 km/h fahre. Er werde aber dringend empfohlen. Rund 1500 Euro kostet der XCAPE. „Weniger als ein Elektrofahrrad“, sagt Meyer. Er selbst hat sogar zwei E-Scooter. Einen hier in Hamburg, den anderen in seiner Ferienwohnung. Damit er seine Scooter künftig noch besser und geschützter transportieren kann, will er als nächstes eine Transporttasche entwickeln. Sie soll ein bisschen wie eine Golftasche aussehen.